Realistische Darstellung einer Galaxie

Wie fliegt man zum Mond?

13. April 2023

Der Mond ist am Himmel nicht zu übersehen – und so, könnte man denken, sollte man doch einfach darauf zufliegen und den Erdtrabanten „auf Sicht“ anfliegen können. Denn im Gegensatz zur Erde gibt es im All weder vorgeschriebene Verkehrswege noch Hindernisse. Tatsächlich spricht aus physikalischer Sicht auch nichts gegen eine solche Strategie – sie wäre jedoch sehr ineffizient. Für einen geradlinigen Flug wären ein sehr starker Antrieb und sehr, sehr viel Treibstoff nötig. Der technische und finanzielle Aufwand wäre groß und die verfügbare Nutzlast – ob Menschen oder Forschungsgerät – gering.

Spezielle Flugbahn rettet Astronauten

Um Treibstoff zu sparen, wählen Weltraumflüge daher lieber einen Umweg und nutzen die vorhandenen Bewegungen und Anziehungskräfte aus. Eine Rakete startet möglichst in Richtung der Erddrehung. Der energetisch beste Weg von der Erde zum Mond ist eine „Hohmann-Bahn“: eine ellipsenförmige Bahn, deren erdnächster Punkt auf der ursprünglichen Umlaufbahn um die Erde liegt und deren erdfernster Punkt die gewünschte Umlaufbahn um den Mond berührt.

Bemannte Missionen nehmen allerdings eine etwas andere Route. Die Raumschiffe nähern sich nicht, wie bei einer Hohmann-Bahn, von hinten dem Mond und holen ihn ein, sondern sie fliegen zunächst vor den Mond. Das erhöht die Sicherheit für die Crew: Die Anziehungskraft des Mondes bremst das Raumschiff ab und krümmt seine Bahn gerade so, dass es ohne weitere Triebwerkszündung auf einer achtförmigen Bahn zurück zur Erde gelangen könnte. Dieses Verfahren hat 1970 den drei Astronauten von Apollo 13 das Leben gerettet, als das Haupttriebwerk ihres Raumschiffs beschädigt war.

Mehr Infos

Mehr Informationen über den Weg zum Mond finden Sie bei Welt der Physik.

Die Geschichte von Apollo 13 erzählt das DLR.