Michaela Schnappinger

Michaela Schnappinger studiert Biomaterial Science an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve und leitet das Projekt „Astro Day’n Night Path“, das 2023 im Hochschulwettbewerb von Wissenschaft im Dialog ausgezeichnet wurde.

Im Rahmen unseres Projektes im Wissenschaftsjahr 2023, forschen wir, die Studierenden des Astronomy Clubs der Hochschule Rhein-Waal, an der Frage wie gut „geführte Citizen-Science“ funktioniert. Herausfinden wollen wir es anhand unseres „Astro Day’n Night Path“, welcher verschiedene Stationen umfasst, wie zum Beispiel die Benutzung eines Sextanten oder Meteorsimulators. Meine Aufgabe dabei ist hauptsächlich die Projektleitung, die ich mir mit zwei Kommilitoninnen teile. Ich bin in meinem fünften Semester und somit noch mitten im Bachelorstudium, was mir einerseits die Chance gibt, während dieser Zeit bereits ein Projekt zu leiten, andererseits aber auch die Herausforderung mitbringt, es mit dem Studium unter einen Hut zu bekommen. Durch mein Studium in Biomaterial Science habe ich die Möglichkeit, mein bisher Erlerntes Wissen in der Materialwissenschaft direkt im Projekt anzuwenden. Das beste Ergebnis hatten wir bisher mit der Anfertigung eines Prototyps aus kohlefaserverstärktem Kunststoff für den Gravitationssimulator.

Michaela Schnappinger

Michaela Schnappinger studiert Biomaterial Science an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. Vor ihrem Bachelorstudium absolvierte sie eine Ausbildung zur Industriemechanikerin. Sie leitet das Projekt ‚Astro Day’n Night Path‘, das mit 10.000 Euro im Hochschulwettbewerb 2023 ausgezeichnet wurde. Der Wettbewerb wird jährlich von Wissenschaft im Dialog (WiD) in Kooperation mit dem Bundesverband Hochschulkommunikation und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ausgerufen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wissenschaftsjahres gefördert. Neben dem Klever Team gewannen 14 weitere Hochschul- und Universitätsgruppen. 

Michaela Schnappinger

Mit dem Projekt das laufende Wissenschaftsjahr mitgestalten zu können, ist ein sehr bereicherndes Gefühl. Das Universum hat mich schon sehr früh fasziniert und ich kann mich jedes Mal aufs Neue im Sternenhimmel verlieren, da ich in eine andere Welt drifte. Eine Welt, die wir bei weitem noch nicht (be-)greifen können und es zu unserer Lebzeit wohl auch nicht werden.

Infos zum Projekt „Astro Day’n Night Path“: Das Projekt beinhaltet die Anfertigung eines interaktiven (Lehr-)Pfades, an dem verschiedenste Experimente und Messungen rund um das Thema „Unser Universum“ durchgeführt werden können von allen, die daran vorbeilaufen. Dabei ist ein breites Spektrum an Altersklassen und Bildungshintergründen (Grundschule, weiterführende Schulen, Akademikerinnen und Akademiker, etc.) mitbedacht.

Als Frau an einer naturwissenschaftlich-technischen Fakultät zu studieren, bringt ähnliche Gefühle mit sich, wie meine Zeit in der Ausbildung zur Industriemechanikerin. Ich habe mich schon immer für handwerkliches begeistern lassen und ich selbst hatte nie Probleme damit in einem (noch) männerdominierten Bereich zu arbeiten. Doch leider habe ich auch negative Eindrücke aus dieser Zeit mitgenommen, die sich auch teils im Studium wiederfinden.

Herausforderungen, die mir zurzeit begegnen, sind hauptsächlich mein Studium mit dem Projekt zu vereinbaren, was meine verfügbare Zeit anbelangt, ebenso wie die von Professoren und Partnern, mit denen wir zusammenarbeiten. Das kann dazu führen, dass ich einem Prioritätenkonflikt gegenüberstehe, der für mich nicht immer ganz einfach zu lösen ist.

Dennoch kann ich stolz behaupten, dass es sich gelohnt hat, bis hierhin durchzuhalten, und ich hoffe, dass sich zukünftige Generationen von heranwachsenden Wissenschaftlerinnen nicht mehr mit diesen Rollenbildern konfrontiert sehen müssen. Was ich genau euch mitgeben möchte, ist sich nicht unterkriegen lassen. Wenn euch etwas interessiert, dann arbeitet dafür. Lasst euch nicht sagen, dass es nichts für euch ist, weil ihr eine Frau seid. Es gibt noch viel zu wenige Wissenschaftlerinnen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich und wir können das ändern!

Weitere Infos

Weitere Informationen zum Projekt Astro Day'n' Night Path finden Sie auf der Webseite des Hochschulwettbewerbs 2023