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Kanada

Zuwanderung als Erfolgsgeschichte

Das Bild zeigt eine kanadische Flusslandschaft. Kanuboote sind an einem Bootssteg befestigt

Obwohl Kanada fast 28 Mal größer ist als Deutschland, ist die Einwohnerzahl mit etwa 34 Millionen relativ gering. Eine seit Jahrzehnten niedrige Geburtenrate von 10,28 Geburten pro 1.000 Einwohnern sowie eine steigende Lebenserwartung führen auch hier zu einer alternden Gesellschaft. Bis 2030 wird sich der Anteil der Menschen, die über 65 Jahre alt sind, verdoppeln. Als klassisches Einwanderungsland gewinnt Kanada jedoch durch Zuwanderung jedes Jahr knapp ein Prozent seiner Bevölkerung hinzu – einen Großteil davon bilden Arbeitsmigranten. Die als vorbildlich geltende Zuwanderungspolitik verfolgt dabei das Ziel, ausländische Arbeitskräfte so auszuwählen, dass sie langfristig den größten ökonomischen Nutzen für das Land bieten. So wird der Anteil an Menschen, die nicht in Kanada geboren wurden, bis 2030 von derzeit 20 Prozent auf fast 30 Prozent der Gesamtbevölkerung anwachsen.

Dr. Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung:

Die kanadische Bevölkerung altert in der Tat rapide. Durch seine erfolgreiche Zuwanderungspolitik schafft es Kanada derzeit noch, die wirtschaftlichen Folgen der Alterung abzufedern – gänzlich aufhalten kann es den Prozess jedoch nicht. Dies liegt auch daran, dass Zuwanderung bis vor kurzem hauptsächlich unter ökonomischen, weniger unter demografischen Gesichtspunkten gedacht wurde. Doch das Land will in Zukunft noch stärker auf junge Einwanderer setzen – dieser Weg zur Lösung ökonomischer und demografischer Probleme, gepaart mit einer flexiblen Zuwanderungspolitik, kann Deutschland sicherlich als Vorbild dienen.