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Polen

Fachkräfte dringend gesucht

Zentrum einer polnische Altstadt

Mit 1,3 Kindern pro Frau hat Polen eine der europaweit niedrigsten Geburtenraten. Die steigende Lebenserwartung führt zusätzlich zu einer Alterung der Bevölkerung. 2050 werden knapp 30 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter sein. Bis dahin wird die polnische Bevölkerung um etwa 4,5 Millionen Menschen schrumpfen. Ein Grund dafür ist die Abwanderung gut ausgebildeter Fachkräfte und Akademiker in andere EU-Länder. Die Politik hat auf diese Rahmenbedingungen bereits reagiert: Neben der schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre wurde auch die Familienpolitik reformiert. So zahlt Polen eine Prämie von etwa 250 Euro für jedes neugeborene Kind. Zugleich wird viel Wert auf den Elternschutz gelegt – die bezahlte Elternzeit wurde erst kürzlich auf 12 Monate verlängert und kann wahlweise von Mutter oder Vater in Anspruch genommen werden.

Prof. Dieter Bingen, Direktor des Deutschen Polen Instituts:

Die Rentenreform und eine proaktive Familienpolitik sind die Rahmenbedingungen dafür, dass Polen den demografischen Wandel nicht passiv erleiden muss, sondern aktiv gestalten kann. Die Öffentlichkeit ist zunehmend für den demografischen Wandel sensibilisiert. Aufgrund politischer Spaltungen mangelt es jedoch bisher noch an einem tiefer gehenden politischen und gesellschaftlichen Diskurs, der die vielfältigen Aspekte des demografischen Wandels und der möglichen Gegenstrategien durchleuchtet. Die politische, mediale und gesellschaftliche Diskussion über den demografischen Wandel steht noch bevor.