Navigation und Service

Springe direkt zu:

Eine Stadt sorgt vor (II)

Die Stadt Hamburg schreibt Prävention groß

Hamburger Innenstadt
Hamburger Innenstadt

 

Vorsorge für jedes Alter

Um den unterschiedlichen Bedürfnissen jüngerer und älterer Menschen gerecht zu werden, gliedert die Initiative ihre Arbeit in die Handlungsfelder „Gesund aufwachsen“, „Gesund leben und arbeiten“ sowie „Gesund alt werden“. So fördert der Pakt mit der Kampagne „Auf die Plätze, fertig, los“ beispielsweise den Spieldrang von Kindern und sorgt für mehr bewegungsangebote in Kitas und Kindergärten. Bei Senioren liegt der Fokus hingegen auf Sturzprävention durch Verbesserung der Beweglichkeit. „Wie bei allen Maßnahmen ist die wichtigste Aufgabe, die Menschen dort zu erreichen, wo sie sind, damit sie die Angebote tatsächlich wahrnehmen und mitmachen“, erläutert Stender. Um älteren Menschen die Angst vor Stürzen zu nehmen, sie in ihrer Mobilität zu unterstützen und zu regelmäßiger Bewegung zu motivieren, sind rund 100 Trainer aus verschiedenen Sportvereinen fortgebildet worden, um etwa in Seniorentreffs und Nachbarschaftshäusern zur Verfügung zu stehen. Zugleich wird der Austausch mit Hausärzten, Ärzten aus Krankenhäusern, Physiotherapeuten und Apothekern verbessert, damit Senioren schneller ein passendes Bewegungsangebot erhalten. Die Arbeit des Paktes zahlt sich bereits aus: Wegen des starken Zuspruchs hat der Senat das ursprünglich auf drei Jahre angelegte Projekt bis auf unbestimmte Zeit verlängert. Für 2013 sind die Ziele klar definiert – im September wird das Bündnis seine Leitlinien zum Thema „Gesund leben und arbeiten“ vorstellen und daraus die nächsten Maßnahmen und Fortbildungsangebote ableiten. Der Hamburger Pakt könnte ein Vorbild dafür sein, Bürgern anderer Städte die Vorteile von Prävention näher zu bringen. Denn ein gesundheitsbewusstes Verhalten steigert die Lebensqualität bis ins hohe Alter.


Ein Partner des Pakts für Prävention ist der Forschungsverbund LUCAS (Longitudinal Urban Cohort Aging Study). Das vom BMBF geförderte Projekt untersucht die Schlüsselfaktoren für Gesundheit im Alter: In Langzeitstudien werden über die Zeit von 2007 bis 2013 Senioren befragt, die trotz ihrer Betagtheit selbständig und fit geblieben sind. Anhand der Daten erhoffen sich die Wissenschaftler Aufschluss über die maßgeblichen Parameter, die unsere Gesundheit erhalten und Kranheitsrisiken minimieren können. Im Fokus stehen Mobilität und körperliche Aktivität. Zudem werden in insgesamt sieben Teilprojekten Faktoren wie Ernährung sowie psychosoziale und biografische Einflüsse untersucht. Um den nötigen Sachverstand aus Wissenschaft, Praxis und Administration zu gewährleisten, haben sich fünf Institutionen zum Forschungsvorhaben LUCAS zusammengeschlossen: die Geriatrische Klinik Albertinen-Haus, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz sowie die Hamburgische Pflegegesellschaft. Begleitet wird der interdisziplinäre Verbund durch einen europäisch zusammengesetzten Beirat. 

Mehr erfahren