Caroline Herschel:
Pionierin der weiblichen Wissenschaft

16. März 2023

Caroline Herschel war die erste Frau, die für ihre Arbeit in der Astronomie volle Anerkennung fand. Sie beschäftigte sich mit astronomischer Theorie und entdeckte mehrere Kometen sowie hunderte von Sternenhaufen und Nebeln, die sie katalogisierte. Ihr zu Ehren wurde 2022 die Caroline-Herschel-Medaille ins Leben gerufen, welche die langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und Deutschland würdigt.

Die erste Frau, die die Astronomie zu ihrem Beruf machte

Die Geschichte der Astronomie scheint vornehmlich durch Männer geprägt zu sein. Doch es gab zahlreiche herausragende Frauen, die in der Himmelskunde bewandert waren und wissenschaftliche Erfolge feiern konnten. Zu ihnen zählt Caroline Lucretia Herschel, die am 16. März 1750 zur Welt kam und als erste deutsche Frau als Astronomin angestellt und für ihre Arbeit bezahlt wurde – und die damit die volle Anerkennung für ihre wissenschaftliche Forschung bekam. Von den Gelehrten Ihrer Zeit wurde Caroline Herschel sehr geschätzt und geachtet. Sogar ein Mondkrater sowie ein Kleinplanet tragen ihren Namen – der Krater auf dem Mond heißt C. Herschel, der Kleinplanet trägt ihren zweiten Vornamen Lucretia.

Von der Haushälterin zur Astronomin

Nach dem Willen ihrer Mutter erhielt Caroline Herschel nur wenig schulische Bildung und sollte Haushaltsführung lernen. Doch sie entkam diesen Plänen, als sie mit 22 Jahren ihrem Lieblingsbruder Friedrich Wilhelm nach England folgte. Dort arbeitete sie zunächst als seine Haushälterin sowie später als Konzertsängerin. Als ihr Bruder 1781 den Planeten Uranus entdeckte und in der Folge zum Königlichen Hofastronomen in Windsor ernannt wurde, entschied sich Caroline Herschel gegen eine Karriere als Sängerin. Sie bekam eine Anstellung als Gehilfin ihres Bruders mit einem Gehalt von 50 Pfund im Jahr. Ab diesem Zeitpunkt widmete sie sich auch eigenen astronomischen Forschungsvorhaben und erhielt für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, etwa die Goldmedaille der Royal Astronomical Society.

Das Vermächtnis von Caroline Herschel

Herschel entdeckte acht Kometen, zudem bearbeitete und verbesserte sie Kataloge von Sternen, Sternhaufen und Nebeln. Sie war die erste Frau in Großbritannien, die eine königliche Pension zur Ausübung der Astronomie erhielt. Seit 2022 wird Ihr zu Ehren von der Royal Astronomical Society (RAS) und der Astronomischen Gesellschaft (AG) die Caroline-Herschel-Medaille verliehen. Mit ihr werden abwechselnd britische und deutsche Astronominnen geehrt. Erste Preisträgerin war Prof. Dr. Eva Grebel aus Heidelberg in Anerkennung ihrer herausragenden wissenschaftlichen Beiträge zum Verständnis der Entwicklung von Galaxien und der galaktischen Archäologie. Die diesjährige Preisträgerin ist Prof. Gillian Wright, die für ihre führende Rolle bei der Entwicklung des Mid-Infrared Instruments, kurz MIRI, ausgezeichnet wird.

Weitere spannende Fakten zu Frauen, die mit ihrer Arbeit zur Erforschung unseres Universums beigetragen haben und auch heute die Forschung prägen, gibt es bald im neuen Format „Frauen! Sterne! Power!“.

Mehr Infos