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Freiheit heute
Barrierefreies Fulda –
Interview mit Bruno Pasqualotto

1989 feierte er mit Borussia Dortmund den DFB-Pokal, heute ist Bruno Pasqualotto als Trainer im Jugend- und Seniorenbereich tätig. 2010 gründete er das Team United bei Teutonia Köppern, in dem seither Fußballerinnen und Fußballer mit und ohne Behinderung gemeinsam trainieren. Die Anforderungen der einzelnen Spielerinnen und Spieler sind unterschiedlich, doch sie verbindet die Freiheit auf dem Platz. Inklusiver Fußball ermöglicht durch das Vereinsleben auf und neben dem Platz Teilhabe und Gemeinschaft, die für die Gesellschaft nur Vorteile hat.

Im Rahmen des Förderprojekts Gemeinsames Forschen für ein barrierefreies Fulda fand am 12. Juli auf dem Sportgelände der SG 1947 Freiensteinau e. V. ein inklusives Training statt, das Pasqualotto leitete. Im Interview erzählt er, was dabei wichtig ist, welche Barrieren er sieht und was er durch das Team United gelernt hat.

Interview

1. Was zeichnet ein inklusives Fußballtraining aus?

Prinzipiell ist ein Inklusions-Training im Fußball geprägt von viel Spaß am gemeinsamen Kicken, einem respektvollen Umgang und gegenseitiger Rücksichtnahme. Gespielt wird ohne Leistungsdruck. Alle haben ihr eigenes Tempo, dürfen sich in genau diesem weiterentwickeln und absolvieren die Übungen, wie sie es am besten können. Das wird von allen Teilnehmenden akzeptiert.

2. Welche Barrieren gibt es im Fußball? Wie können wir sie überwinden?

Die größten Barrieren befinden sich meiner Meinung nach immer noch in den Köpfen. Da ist zum einen der sportliche und gesellschaftliche Fokus auf Leistung. Zum anderen gibt es auch zu viel „Geht nicht“-Denken. Dabei steckt in der Teilhabe für alle Menschen so viel Potential. Alle haben etwas davon. Wer Fußball oder allgemein Sport inklusiver gestalten will, muss die Aufgabe frei von Negativität angehen: einfach mal machen, beobachten, lernen, verbessern. So haben wir auch angefangen.

3. Welche Bedeutung hat es für Sie, inklusiven Fußball anzubieten?

Für mich ist es Woche für Woche eins der schönsten Erlebnisse, dass im Team United so viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen und leidenschaftlich Fußball spielen. Es war die beste Entscheidung in meinem Sportler- und Trainerleben, Fußball für alle anzubieten.

4. Welche Visionen haben Sie für Barrierefreiheit im Sport?

In Zukunft sehe ich kleine und große Vereine in Deutschland, die eine flächendeckende, inklusive Sportlandschaft mit vielfältigen Angeboten und niedrigschwelligen Einstiegsmöglichkeiten für alle Menschen geschaffen haben.

5. Was haben Sie bei der Arbeit mit Sportlerinnen und Sportlern mit und ohne Behinderung gelernt?

Ich habe erkannt, dass sich für vermeintliche Barrieren im Sport für Menschen mit und ohne Behinderung einfach Lösungen finden lassen. Alle können mit ins Boot geholt werden und haben viel Spaß am gemeinsamen Tun. Das Schöne daran ist, dass ich das nicht allein erarbeite, sondern sehr oft direkt mit den betroffenen Personen zusammen.

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