Ende 2023 plante die Bundesregierung, Steuersubventionen im Agrarbereich zu streichen. Hunderttausende Landwirtinnen und Landwirte gingen daraufhin auf die Straße. Sie fuhren in Traktor-Kolonnen, schwenkten Plakate und blockierten Verlagsgebäude wie den Hamburger Zeitungsvertrieb, sodass dieser keine Zeitungen mehr ausliefern konnte. Damit schränkten die Protestierenden das Recht auf Information ein. Die Pressefreiheit steht unter Druck – auf der Straße, aber auch im digitalen Raum, wenn Medienvertreterinnen und -vertreter in den sozialen Netzwerken beschimpft werden oder sogar Morddrohungen erhalten.
Pressefreiheit ist ein Grundrecht und in Artikel 5 des Grundgesetzes festgeschrieben. Mehrfach hat das Bundesverfassungsgericht in seinen Urteilen bekräftigt: „Eine freie, nicht von der öffentlichen Gewalt gelenkte, keiner Zensur unterworfene Presse ist Wesenselement des freiheitlichen Staates und für die moderne Demokratie unentbehrlich“. Dass Journalistinnen und Journalisten zunehmend Gewalt und Einschüchterungsversuchen ausgesetzt sind, widerspricht diesem Grundsatz.