Ausschnitt einer Galaxie.

1977 - heute: Die Voyager-Sonden

Interstellare Flaschenpost

Die Voyager-Sonden sind zwei einzigartige Raumfahrzeuge, die 1977 von der NASA ins All geschickt wurden. Sie wurden entwickelt, um unser Sonnensystem zu erkunden und dabei bahnbrechende Entdeckungen zu machen. Die beiden Sonden, bekannt als Voyager 1 und Voyager 2, haben seit ihrem Start eine erstaunliche Reise hinter sich.

Die Voyager-Sonden sind mit vielen wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, Daten über Planeten, deren Monde und Ringe sowie andere Himmelskörper zu sammeln. Sie haben bereits atemberaubende Bilder von Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun zur Erde geschickt und uns geholfen, diese fernen Welten besser zu verstehen.

Aber was macht die Voyager-Sonden noch so besonders? Im Jahr 2012 erreichte die Voyager 1 einen historischen Meilenstein: Sie verließ die Heliosphäre, also die „Blase“ aus Partikeln und Magnetfeldern, die von der Sonne erzeugt wird, und betrat somit den interstellaren Raum. Das bedeutet, dass Voyager 1 das erste von Menschen geschaffene Objekt ist, das unser Sonnensystem verlassen und in den Raum zwischen den Sternen eingetreten ist! Aber das ist noch nicht alles. Beide Voyager-Sonden führen einen speziellen Datenträger mit sich, der die Menschheit repräsentiert. Diese sogenannten "Goldene Schallplatten" enthalten eine Vielzahl von Tönen und Bildern, die unser Leben und unsere Kultur auf der Erde darstellen. Die Idee dahinter: Falls die Sonden jemals von intelligenten Außerirdischen gefunden werden, erhalten sie dadurch einen Einblick in die Menschheit und können uns besser verstehen. Somit sind die Voyager-Sonden neben Forschungsinstrumenten also auch eine Art Botschafter für die Erde und uns Menschen.

Die Platten enthalten unter anderem folgende Inhalte:

  • Grüße in verschiedenen Sprachen: Die Grüße reichen von einfachen Begrüßungen wie "Hallo" bis hin zu ausführlicheren Botschaften.
  • Weitere Beispiele menschlicher Sprache: Es gibt Sätze und Wörter, die auf Englisch, Spanisch, Französisch, Chinesisch, Russisch und weiteren Sprachen gesprochen werden.
  • Naturgeräusche: Es sind Klänge der Natur zu hören, wie das Rauschen von Wellen, Vogelgesang, Windgeräusche und das Brummen eines Bären.
  • Musik aus verschiedenen Kulturen: Es sind musikalische Stücke aus unterschiedlichen Regionen und Zeiten zu hören, darunter klassische Musik, indische Raga-Musik, afrikanische Trommeln und mehr.
  • Informationen über die Erde: Die Schallplatten enthalten Diagramme und Bilder, die wichtige Informationen über die Erde, ihre Position im Sonnensystem, die Anatomie des menschlichen Körpers und die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten darstellen.
  • Bilder der Menschheit: Die Schallplatten enthalten auch 115 Bilder, die das Leben auf der Erde, die menschliche Kultur, Wissenschaft und Technologie, historische Ereignisse und vieles mehr zeigen.

Obwohl die Voyager-Sonden bereits seit Jahrzehnten unterwegs sind, senden sie immer noch Daten zur Erde. Damit gehören sie zu den erfolgreichsten Projekten der Wissenschaftsgeschichte. Sie sind mittlerweile mehrere Milliarden Kilometer von uns entfernt, aber sie werden voraussichtlich noch viele Jahre lang weiterhin Informationen über den interstellaren Raum liefern. Wer weiß, was wir noch von ihnen erfahren werden, wenn sie weiter in die Tiefen des Alls vordringen?

Was ist SETI?

Die Search for Extraterrestrial Intelligence (SETI) ist eine wissenschaftliche Initiative, die danach strebt, außerirdische Intelligenz im Universum zu entdecken. SETI-Forschende suchen nach Anzeichen von intelligentem außerirdischem Leben, indem sie Radiosignale aus dem Weltraum analysieren. Ihr Ziel ist es, Signale zu finden, die auf eine bewusste Kommunikation oder technologische Aktivität außerhalb der Erde hindeuten. Durch den Einsatz von leistungsstarken Teleskopen und fortschrittlichen Signalverarbeitungstechniken versucht SETI, Antworten auf eine der größten Fragen der Menschheit zu finden: Sind wir allein im Universum oder gibt es andere intelligente Zivilisationen da draußen?
Neben dem Suchen von hinweisgebenden Signalen wurden in der Vergangenheit auch immer wieder Botschaften und Signale bewusst von der Erde aus ins Weltall gesendet, auf dass mögliche außerirdische Intelligenzen diese empfangen. Das aktive Senden dieser SETI-Botschaften wird auch als METI bezeichnet (Messaging to Extraterrestrial Intelligence). METI ist ein kontroverses Thema. Die Kritik an METI besteht hauptsächlich darin, dass durch diese Maßnahmen eventuell intelligente Außerirdische auf uns aufmerksam gemacht werden, die potenziell auch feindlich gesinnt sein könnten.

Weitere Versuche

  • 1974: Die Arecibo-Nachrichten

    Anfang der 1970er Jahre hatten Forschende am berühmten Arecibo-Observatorium in Puerto Rico eine brillante Idee: Sie wollten den Beweis antreten, dass wir nicht allein sind, indem sie eine Botschaft ins All sendeten – eine Botschaft, die potenziell von außerirdischen Zivilisationen empfangen werden könnte.

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  • 1999 - 2020: SETI@home

    SETI@home bezeichnet ein partizipatives Projekt, bei dem Menschen auf der ganzen Welt an der Suche nach außerirdischer Intelligenz teilnehmen konnten – und das ganz einfach, indem sie ihren Heimcomputer einschalten.

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  • 2001: Die Teen Age Message (TAM)

    Die Teen Age Message (TAM) war eine Reihe von interstellaren Radiosendungen, die von August bis September 2001 vom Yevpatoria Planetary Radar an sechs sonnenähnliche Sterne gesendet wurden.

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  • 2013: Das Lone Signal

    Lone Signal war ein crowd-finanziertes SETI-Projekt, das darauf abzielte, interstellare Nachrichten von der Erde an eine mögliche außerirdische Zivilisation zu senden.

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