Ausschnitt einer Galaxie.

1999 - 2020: SETI@home

SETI zum Mitmachen

SETI@home bezeichnet ein partizipatives Projekt, bei dem Menschen auf der ganzen Welt an der Suche nach außerirdischer Intelligenz teilnehmen konnten – und das ganz einfach, indem sie ihren Heimcomputer einschalten. Das SETI@home-Projekt wurde im Jahr 1999 ins Leben gerufen und hat seitdem Millionen von Menschen dazu ermutigt, sich an der Suche nach außerirdischen Signalen zu beteiligen. Es basiert auf der Idee, dass die ungenutzte Rechenleistung der Heimcomputer mithelfen kann, die Datenflut an empfangenen Radiowellen aus dem Weltraum zu analysieren.

Wie funktionierte SETI@home? Die Forschenden sammelten Radiosignale aus dem Weltraum und speicherten sie als Daten auf Servern. Diese Datenmengen waren jedoch so groß, dass es für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler allein unmöglich gewesen wäre, sie alle zu analysieren. Deshalb ist das SETI@home-Projekt ins Leben gerufen worden. Um teilzunehmen, konnten interessierte Personen eine spezielle Software herunterladen und installieren. Diese Software verwendete die ungenutzte Rechenleistung des Heimcomputers, um die empfangenen Daten zu analysieren. Die Software teilte die Daten in kleine "Pakete" auf und verteilte sie an die teilnehmenden Computer auf der ganzen Welt. Die Computer suchten dann nach Mustern oder Anomalien, die auf mögliche Signale von außerirdischen Zivilisationen hinweisen könnten. Sofern ein potenziell interessantes Signal entdeckt wurde, bekamen es die Forschenden zurückgeschickt, die es dann genauer untersuchten.

SETI@home wurde 2020 aus technischen und finanziellen Gründen offiziell eingestellt. Dennoch hat das Projekt viele Menschen inspiriert und dazu ermutigt, sich für die Erforschung des Universums und die Suche nach (intelligentem) außerirdischem Leben zu interessieren. SETI@home war ein bahnbrechendes Projekt und Pionier im Bereich Grid-Computing und Citizen-Science, da es die Macht der verteilten Rechenleistung von Millionen von Computern nutzte und prinzipiell alle mitmachen konnten. Es hat dazu beigetragen, die Analyse der Daten zu beschleunigen und die Chancen auf die Entdeckung außerirdischer Signale zu erhöhen – auch wenn letztendlich keine Außerirdischen detektiert wurden. Große wissenschaftliche Einrichtungen nutzen öffentliches Grid-Computing für ihre Froschung, wie zum Beispiel die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) mit LHC@home.

Auch wenn SETI@home nicht mehr aktiv ist, gibt es noch andere Projekte und Initiativen im Bereich der SETI-Forschung. Forschungsteams auf der ganzen Welt arbeiten weiterhin daran, neue Wege zu finden, um nach außerirdischen Signalen zu suchen und mögliche Zeichen von außerirdischer Intelligenz zu entdecken. Die Suche nach außerirdischem Leben ist eine der spannendsten und herausforderndsten Fragen der Wissenschaft. SETI@home hat gezeigt, dass Menschen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten können, um diese Suche voranzutreiben und die Geheimnisse des Universums zu erforschen.

Was ist SETI?

Die Search for Extraterrestrial Intelligence (SETI) ist eine wissenschaftliche Initiative, die danach strebt, außerirdische Intelligenz im Universum zu entdecken. SETI-Forschende suchen nach Anzeichen von intelligentem außerirdischem Leben, indem sie Radiosignale aus dem Weltraum analysieren. Ihr Ziel ist es, Signale zu finden, die auf eine bewusste Kommunikation oder technologische Aktivität außerhalb der Erde hindeuten. Durch den Einsatz von leistungsstarken Teleskopen und fortschrittlichen Signalverarbeitungstechniken versucht SETI, Antworten auf eine der größten Fragen der Menschheit zu finden: Sind wir allein im Universum oder gibt es andere intelligente Zivilisationen da draußen?
Neben dem Suchen von hinweisgebenden Signalen wurden in der Vergangenheit auch immer wieder Botschaften und Signale bewusst von der Erde aus ins Weltall gesendet, auf dass mögliche außerirdische Intelligenzen diese empfangen. Das aktive Senden dieser SETI-Botschaften wird auch als METI bezeichnet (Messaging to Extraterrestrial Intelligence). METI ist ein kontroverses Thema. Die Kritik an METI besteht hauptsächlich darin, dass durch diese Maßnahmen eventuell intelligente Außerirdische auf uns aufmerksam gemacht werden, die potenziell auch feindlich gesinnt sein könnten.

Weitere Versuche

  • 1974: Die Arecibo-Nachrichten

    Anfang der 1970er Jahre hatten Forschende am berühmten Arecibo-Observatorium in Puerto Rico eine brillante Idee: Sie wollten den Beweis antreten, dass wir nicht allein sind, indem sie eine Botschaft ins All sendeten – eine Botschaft, die potenziell von außerirdischen Zivilisationen empfangen werden könnte.

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  • 1977 - heute: Die Voyager Sonden

    Die Voyager-Sonden sind zwei einzigartige Raumfahrzeuge, die 1977 von der NASA ins All geschickt wurden.

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  • 2001: Die Teen Age Message (TAM)

    Die Teen Age Message (TAM) war eine Reihe von interstellaren Radiosendungen, die von August bis September 2001 vom Yevpatoria Planetary Radar an sechs sonnenähnliche Sterne gesendet wurden.

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  • 2013: Das Lone Signal

    Lone Signal war ein crowd-finanziertes SETI-Projekt, das darauf abzielte, interstellare Nachrichten von der Erde an eine mögliche außerirdische Zivilisation zu senden.

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