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Wir leben länger. Wie trägt Forschung und Technik dazu bei, das Leben auch länger lebenswert zu machen?

Deutsches Museum Bonn

Deutsches Museum Bonn
Deutsches Museum Bonn © Deutsches Museum Bonn

Unfälle sind die häufigste Ursache für Knochenbrüche. Ein besonders hohes Risiko haben ältere Menschen bedingt durch Osteoporose, weil ihre Knochen an Kalk und damit an Dichte verloren haben. Ebenso unangenehm und schmerzhaft kann Arthrose sein, eine der häufigsten Abnutzungserscheinungen der Gelenke, die im Extremfall sogar zur Versteifung führt.

Für beide Fälle gibt es inzwischen medizinische Hilfe, denn Knochen und Gelenke können mittlerweile durch Implantate ersetzt werden. Die Wissenschaft der künstlichen Knochen, Hüft- und Kniegelenke, die im Körper verbleiben und den geschädigten Körperteil ganz oder teilweise ersetzen, heißt Endoprothetik. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts versuchte man, zerstörtes Knochengewebe oder ganze Knochen zu ersetzen. Der erste künstliche Knochenersatz im Körper bestand aus Elfenbein. Erste Erfolge in der Endoprothetik erzielte man jedoch erst ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Andrea Niehaus

Das Deutsche Museum präsentiert die Höhepunkte menschlichen Erfinder- und Forschergeistes. Lassen Sie sich inspirieren von seiner weltweit einzigartigen Sammlung auch in der Bonner Zweigstelle! Unser umfangreiches museumspädagogisches Programm macht uns zum idealen außerschulischen Lernort und auch für Kinder/Jugendliche spannend.

Museumsleiterin Dr. Andrea Niehaus

Dreh- und Angelpunkt der Forschung ist und bleibt bis heute das Material. Neue Werkstoffe müssen einer Vielzahl von biologisch-medizinischen, konstruktiven, werkstofflichen und auch wirtschaftlichen Anforderungen entsprechen. Die gängigen Implantatmaterialien, wie Metalle, Kunststoffe und Keramik, werden zunehmend durch Faserverbundwerkstoffe ersetzt, die dieselben Anforderungen besser erfüllen. Ihre Basis sind Kohlenstofffasern, die in Kunststoff eingebettet sind. Mit diesem Aufbau eignen sie sich besonders gut für Endoprothesen, da sie in ihrem Aufbau den Knochen ähneln, die sie ersetzen. Im Körper rufen Abriebpartikel der für Implantate verwendeten Materialien oft schmerzhafte Abwehrreaktionen hervor. Implantate aus Faserverbundwerkstoffen vermindern den Abrieb an den Kontaktstellen zum Knochen. Prothesen aus diesem Werkstoff sind außerdem angenehmer, da sie leichter sind und eine hohe Dauerfestigkeit haben.

Kunststoff-Skelett mit Implantaten
Kunststoff-Skelett mit Implantaten © Deutsches Museum Bonn

Das Deutschen Museum Bonn, eine Zweigstelle des Deutschen Museums, zeigt an dem bei ihm ausgestellten Skelett so einen Knochenersatz aus Kohlefaser-
verbundwerkstoffen. Entwickelt wurde das Material durch eine 1992 gegründete Arbeitsgruppe „Endoprothetik“ an der Technischen Universität München und der Medizinischen Universität zu Lübeck. Das Besondere daran war: Mediziner und Materialwissenschaftler arbeiteten eng zusammen. Beteiligt waren das Institut für Experimentelle Chirurgie, die Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, der Lehrstuhl für Werkstoffe im Maschinenbau und von Seiten der Wirtschaft die „MAN Ceramics“ in Deggendorf. Das Bundesforschungsministerium förderte die grundlegenden Forschungsarbeiten.

Das Wunschziel eines unbegrenzt haltbaren Dauerimplantats ist noch nicht erreicht. Doch steht den Orthopäden heute eine ganze Palette neuer, zersetzungsfreier und gewebeverträglicher Materialien zur Verfügung. Mit ihnen können wir nicht nur unser Leben verlängern, sondern vor allem auch das längere Leben lebenswerter machen.


Steckbrief Deutsches Museum Bonn

Anzahl der Exponate

Etwa 100 Exponate

Besondere Highlights

  • 500 MeV Synchrotron der Universität Bonn – erster europäischer Elektronenbeschleuniger mit starker Fokussierung.
  • Mixturtrautonium von Oskar Sala – Vorläufer des Synthesizers, vertonte Hitchcocks Thriller »Die Vögel«
  • Patch-Clamp-Messplatz der Nobelpreisträger Ernst Neher und Bert Sakmann sowie 10 weitere deutsche Nobelpreise

  • 500 MeV Synchrotron der Universität Bonn: Erster europäischer Elektronenbeschleuniger mit starker Fokussierung
    500 MeV Synchrotron © Deutsches Museum Bonn
  • Mixturtrautonium von Oskar Sala – Vorläufer des Synthesizers, vertonte Hitchcocks Thriller »Die Vögel«
    Mixturtrautonium von Oskar Sala © Deutsches Museum Bonn
  • Patch-Clamp-Messplatz der Nobelpreisträger Ernst Neher und Bert Sakmann sowie 10 weitere deutsche Nobelpreise
    Patch-Clamp-Messplatz der Nobelpreisträger Ernst Neher und Bert Sakmann © Deutsches Museum Bonn
  • Skelett im Museum
    Skelett © Deutsches Museum Bonn
  • Kinder sitzen in einem Workshop im Kreis
    Workshop © Deutsches Museum Bonn
  • Schüler experimentieren
    Experiment © Deutsches Museum Bonn
  • Außenansicht Deutsches Museum Bonn
    Deutsches Museum Bonn © Deutsches Museum Bonn

Öffnungszeiten

   
Di – So, Feiertage 10 – 18.00 Uhr
Weiberfastnacht, Karfreitag, 24., 25. & 31. Dezember geschlossen

Adresse

Deutsches Museum Bonn
im Wissenschaftszentrum
Ahrstraße 45
D – 53175 Bonn
Telefon: +49 (0)228 / 302 255
Fax: +49 (0)228 / 302 254
E-Mail: info@deutsches-museum-bonn.de

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