Newsletter abonnieren
Bestellen Sie den Newsletter der Wissenschaftsjahre und bleiben Sie auf dem Laufenden, was Aktionen und Veranstaltungen betrifft.
Die Deutschen stehen mehr politischer Beteiligung im Internet aufgeschlossen gegenüber. Fast jeder zweite Bürger (45 Prozent) kann sich vorstellen, online zu wählen und 56 Prozent sehen darin ein Mittel, die Wahlbeteiligung entscheidend zu steigern. Drei Viertel (74 Prozent) glauben, dass Informationen zu politischen Entscheidungen im Internet eine Chance darstellen, das Vertrauen in die Politik zu stärken. Dies sind die Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Instituts forsa für das Wissenschaftsjahr 2014 - die Digitale Gesellschaft.
E-Partizipation könnte nach Ansicht der meisten Bürger auch ein Instrument gegen Politikverdrossenheit darstellen. Möglichkeiten wie die Beteiligung von Bürgern an der Entscheidungsfindung zu Großprojekten in ihrer Region im Internet könnten 79 Prozent der Befragten zufolge zumindest etwas dazu beitragen, das Vertrauen in die Politik zu stärken. Und 69 Prozent der Befragten glauben, dass die direkte Kontaktaufnahme von Politikern zu Bürgern zum Beispiel in einem Chat zur Vertrauensbildung beitragen kann.
Die Hälfte der Bundesbürger nutzt das Internet bereits jetzt als Instrument der Einflussnahme auf politische Entscheidungen. So hat schon jeder vierte Bürger (24 Prozent) an einer E-Petition beziehungsweise Online-Petition teilgenommen. 17 Prozent aller Befragten, haben sich bereits online bei ihrer Gemeindeverwaltung beschwert oder Verbesserungsvorschläge gemacht. 14 Prozent haben sich online an politischen Diskussionen oder Abstimmungen beteiligt und 14 Prozent Ärgernisse im öffentlichen Straßenbild zum Beispiel Schlaglöcher, defekte Straßenbeleuchtungen oder wilde Müllkippen benannt. Nur wenige Befragte (8 Prozent) sagen, dass sie schon einmal über das Internet beziehungsweise soziale Netzwerke mit einem Politiker in Kontakt getreten sind.
Die meisten Bürger wünschen sich mehr Transparenz bei Diskussionen im Internet. So fänden es 56 Prozent der Bürger richtig, wenn bei politischen Diskussionen im Netz, zum Beispiel in Foren, alle Teilnehmer unter ihrem vollen Namen und nicht wie bisher häufig unter einem Pseudonym auftreten.
Die Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts forsa stützt sich auf insgesamt 1.010 Telefoninterviews. Die Interviews wurden vom 16. Bis zum 20 Mai 2014 durchgeführt. Die Fehlertoleranz liegt bei plus/minus drei Prozentpunkten.