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Die Roboter sind unter uns. In unseren Wohnungen, als Fensterputz- und Staubsaugerroboter, in unseren Straßen, als Fahrerassistenzsysteme und selbstständig fahrende Autos, in der Luft, als zivile und militärische Drohnen - und in unseren Fabriken, wo sie ihre angestammten Plätze verlassen und sich unter die Arbeiterinnen und Arbeiter mischen. Sie sind ferngesteuert, (teil-)autonom und mehr oder weniger intelligent. Man kann sie verbieten und bekriegen. Oder in soziale und moralische Maschinen verwandeln.
Komplexe moralische Maschinen sind schwer umzusetzen und bergen viele Gefahren. Sie werden sich falsch entscheiden, Kollateralschäden verursachen und Tote und Verletzte in Kauf nehmen. Sie werden dennoch Realität sein. Militärische Drohnen haben eines Tages, entsprechende Fortschritte vorausgesetzt, nicht nur eine operative Moral. Ich bevorzuge zivile Forschung, z.B. zu diesen einfachen moralischen Maschinen:
Es gibt noch weitere Anwendungsfelder. Gehen wir zwei Mal in die Luft und kehren dann wieder auf den Boden zurück.
Die Entwicklung moralischer Maschinen, ob einfach oder komplex, ist das Thema der Maschinenethik und wird im Kontext der Industrie 4.0 von Bedeutung sein. Dort wird man die Moral der Industrieroboter und der Produktionsmaschinen in den Fokus rücken und das Soziale der Maschinen untersuchen. Das Pentagon hat 2014 einige Millionen zur Entwicklung von moralischen Kampfmaschinen spendiert. Es ist wichtig, die Maschinenethik möglichst unabhängig von militärischer Forschung zu halten und die zivile, kommerzielle Nutzung voranzutreiben. Dass dies nicht einfach sein wird, liegt auf der Hand.
Oliver Bendel ist studierter Philosoph und promovierter Wirtschafts-informatiker. Er lehrt und forscht als Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, mit den Schwerpunkten E-Learning, Wissensmanagement, Social Media, Mobile Business, Wirtschaftsethik, Informationsethik und Maschinenethik.
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