Früherkennung bei Multipler Sklerose –
Ein einfacher Bluttest reicht aus

Forscherin im Labor

Torsten Witte, Professor an der Medizinischen Hochschule Hannover, entwickelt einen Labortest zum Nachweis von alpha-Fodrin im Blut und somit zur Diagnose von MS-Schüben.

Bei der Multiplen Sklerose (MS) richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Bisher können Ärzte einen MS-Schub nur durch die Darstellung der charakteristischen Entzündungsherde im Kernspin-Tomographen sicher erkennen. In Zukunft soll die Diagnose schneller, einfacher und kostengünstiger gestellt werden: durch einen Bluttest. Die Forscher haben herausgefunden, dass Patienten, die mit einem MS-Schub in die Klinik kommen, vermehrt einen Autoantikörper gegen ein Protein namens alpha-Fodrin im Blut haben.

Ein Autoantikörper ist ein Antikörper, der nicht gegen äußere Eindringlinge gerichtet ist, sondern gegen den eigenen Körper. Mit diesem Antikörper wurde erstmals ein Biomarker gefunden, der unmittelbar mit den Schüben einer Multiplen Sklerose in Verbindung steht. Die Validierung von Biomarkern zur Erkennung von MS-Schüben erleichtert die Frühintervention und verhindert damit möglicherweise das Auftreten eines Schubes sowie die damit einhergehenden neurologischen Schäden. Denn jeder Schub trägt zu einem Fortschreiten der Krankheits- und Behinderungssymptomatik bei.

 

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