Gabel und Hammer – zwei „Werkzeuge“ des Neurologen

 

Was macht ein Neurologe? Und wie wird man Neurologe?

 

Die Neurologie ist das Fachgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Nerven sowie der Muskulatur befasst. Nur Ärzte, die eine spezielle Ausbildung in diesem Bereiche absolviert haben, dürfen sich „Neurologe“ nennen.

Zu den häufigsten Krankheiten des Gehirns, die von Neurologen erkannt und behandelt werden, zählen Schlaganfälle, Epilepsien, Multiple Sklerose, die Parkinson-Krankheit, Gedächtnisstörungen (Demenzen) aller Art, insbesondere die Alzheimer-Krankheit, sowie Entzündungen und Tumore des Gehirns und des Rückenmarks. Außerhalb vom Gehirn und Rückenmark können Nerven durch Verletzungen und Entzündungen, durch Gifte wie Alkohol oder infolge von Stoffwechselstörungen wie beim Diabetes geschädigt werden. Nicht zu vergessen sind die vielfältigen Muskelerkrankungen, die oft schwer zu diagnostizieren sind und eine spezielle neurologische Erfahrung auf diesem Gebiet erfordern.
Für die Behandlung psychischer Erkrankungen ist zwar in erster Linie das Fachgebiet der Psychiatrie zuständig, allerdings kümmern sich Neurologen auch um die psychologischen Folgen der oben genannten Erkrankungen. Viele Fachärzte für Neurologie sind gleichzeitig auch Fachärzte für Psychiatrie.

Die Neurologie gilt als das medizinische Fach mit der größten Wachstumsdynamik – und das aus zwei Gründen: Zum einen hat sich die Zahl der Patienten in den vergangenen 15 bis 20 Jahren verdoppelt. Liegt der Anteil der über 65-Jährigen derzeit bei rund 20 Prozent, wird er im Jahr 2050 bereits mehr als 30 Prozent betragen. Damit wächst auch die Anzahl von Patienten mit typischen Alterskrankheiten wie dem Schlaganfall, Demenz oder der Parkinson-Krankeit. Zum anderen werden ständig neue Therapien für Krankheiten entwickelt, die bis vor einigen Jahren noch als nicht behandelbar galten.

Wie aber wird man Neurologe?

Der Weg zum Beruf des Neurologen führt über ein Studium der Humanmedizin, das im Regelfall sechs Jahre dauert. Daran schließt sich eine fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie an. In dieser Zeit arbeitet man aber bereits als fertig ausgebildeter Arzt, genannt: „Arzt in Weiterbildung“. Während dieser Facharztausbildung spezialisiert man sich auf neurologische Erkrankungen. Zum Programm gehört unter anderem die Arbeit in einer neurologischen Klinik, ein Jahr in der Psychiatrie bzw. Psychotherapie sowie mindestens sechs Monate in der Intensivmedizin. Nach der Facharztprüfung darf man sich dann „Facharzt für Neurologie“ nennen.  

 

Die Jungen Neurologen

Was sich Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt Neurologie wünschen, verrät der folgende Film: „Junge Neurologen brauchen …“

Die Jungen Neurologen ist die unabhängige, mit viel ehrenamtlichem Engagement betriebene Community die Nachwuchs-Organisation der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) sowie dem Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) und besteht aus Medizinstudenten, Assistenz- und Fachärzten. Die Jungen Neurologen sind kein interner Club, sondern eine offene Initiative, an der sich alle beteiligen können. Die Website der Jungen Neurologen www.junge-neurologen.de informiert u. a. über die Neurologie, Weiterbildung zum Facharzt, Neues aus der Wissenschaft und Forschung sowie über aktuelle Projekte der Jungen Neurologen und macht auf Veranstaltungen und wichtige Termine aufmerksam.

 

Weitere Informationen 

Neurologen behandeln jedes Jahr rund zwei Millionen Patienten. Zwischen 4000 und 5000 Neurologen arbeiten aktiv in ihrem erlernten Beruf. In der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der größten neurologischen Fachgesellschaft Europas, sind mehr als 6500 Neurologen organisiert:

Deutsche Gesellschaft für Neurologie

Deutschland behält die Nerven

Neurologen arbeiten eng mit Neurochirurgen, Neuroradiologen, Neuropathologen, Neuropädiatern und anderen, verwandten Disziplinen zusammen. Die Internetseiten der einzelnen Fachgesellschaften informieren über das jeweilige Berufsbild:

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie e.V.

Deutsche Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie e. V.

Gesellschaft für Neuropädiatrie e. V.

 

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