Suizid-Trauer als eine der schwersten Lebenskrisen ist kaum erforscht und wird wenig wahrgenommen. Ein kompetentes, flächendeckendes Versorgungsnetz ist nicht vorhanden. Professionelle Helfer haben lange Wartezeiten oder es fehlt ihnen an Fachwissen zu Suizid-Trauer. Die hohe Zahl der Suizidhinterbliebenen, die Gefahr psychischer und körperlicher Erkrankungen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit und Folge-Suizidalität ist eine Herausforderung, der sich auch die Gesundheitsforschung nicht entziehen kann.
Wenn ein Mensch sich das Leben nimmt, bleiben zutiefst erschütterte Angehörige zurück. Der Schmerz des Verlustes geht oft einher mit der quälenden Frage nach dem “Warum”, dem Verlassensein, mit Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen – ein Chaos der Gedanken und Gefühle bricht herein. Alles ist dadurch verändert, es gibt ein Leben DAVOR und ein Leben DANACH.
Bei Jenen, die den Verstorbenen auffinden oder bergen, entstehen albtraumhafte Bilder, die ohne Hilfe von außen kaum verblassen. Ein Suizid konfrontiert Freunde, Kollegen oder Mitschüler mit grundlegenden Fragen nach dem Sinn und Inhalten ihres Lebens. Suizid ist eine bedrohliche Katastrophe für das Leben der nahestehenden Menschen. AGUS e.V., Angehörige um Suizid, ist die bundesweite Selbsthilfeorganisation für Suizidbetroffene. AGUS bietet kostenlose Informationsunterlagen, 55 Selbsthilfegruppen, ein Internetforum, Wochenendseminare für Suizidtrauernde, eine Wanderausstellung u.v.m.
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