Dr. Klaus Jacob, Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) Berlin
"Das wichtigste ist zuerst einmal, dass die Rahmenbedingungen stimmen – eine Nachhaltige Entwicklung wird nur dann erreicht werden, wenn wir die nötigen Informationen über die ökologischen Folgewirkungen unseres Konsums und Verhaltens bekommen und auch die Preise die ökologische Wahrheit sagen. Darauf sollte man aber nicht warten, sondern sich dafür einsetzen – am Arbeitsplatz, in Vereinen, Initiativen, Parteien, Kirchen und so weiter."
"Am Forschungszentrum für Umweltpolitik analysieren wir Umwelt- und Nachhaltigkeitsstrategien, untersuchen deren Wirksamkeit, wir entwickeln Methoden zur Politikfolgenabschätzung, so dass frühzeitig, schon bei der Entwicklung von neuen Gesetzen mögliche Auswirkungen auf die verschiedenen Aspekte nachhaltiger Entwicklung berücksichtigt werden können. Schließlich untersuchen wir die Wirkung von Umweltpolitik auf Innovationen und die Entwicklung von Märkten.
Wir kombinieren politikwissenschaftliche Grundlagenforschung mit der praktischen Politikberatung. In der Forschung führen wir Politikanalysen durch, testen damit Hypothesen und tragen zur Entwicklung von Methoden und Theorien bei. Die so gewonnenen Erkenntnisse nutzen wir in Beratungsprojekten, die wir für verschiedene nationale, europäische und internationale Auftraggeber durchführen. Die Praxiserfahrungen, die wir dabei sammeln, können wir wiederum in der Forschungsarbeit nutzen."
Bitte setzen Sie den folgenden Satz fort: Nachhaltigkeit bedeutet für mich ...
Dr. Klaus Jacob: ..., dass wir mit natürlichen Ressourcen bedacht umgehen und ganz besonders in den Ländern aus denen wir Rohstoffe und Güter importieren, keine Schäden oder ungerechtes Wirtschaften verursachen.
In welchem Projekt forschen Sie zurzeit?
Dr. Klaus Jacob: Ich bin Co-Koordinator des Europäischen Exzellenznetzwerkes LIAISE, in dem Modelle und Methoden für Politikfolgenabschätzungen entwickelt werden und die Bedingungen ihrer Nutzung studiert werden (www.liaise-noe.eu). Weiterhin organisieren wir derzeit die „Berlin Conference on the Human Dimension of Global Environmental Change“ (www.berlinconference.org), in diesem Jahr zum Thema „Evidence for Sustainable Development“. Ich leite das Projekt PolRess (www.ressourcenpolitik.de), in dem Politiken zur Steigerung der Ressourceneffizienz untersucht werden. In dem Projekt „Grand Design Deutschland 2050“ untersuchen wir, inwieweit Szenarioprozesse genutzt werden können um die Nachhaltigkeitspolitik weiter zu entwickeln. Im Projekt „Lead Märkte“ analysieren wir die Strategien zur Förderung von Umweltinnovationen in Deutschland und in Schwellenländern.
Eine vollständige Übersicht meiner laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekte können sie hier einsehen.
Wie könnten Ihre Forschungsergebnisse unser Leben verändern?
Dr. Klaus Jacob: Mit einer besseren Wissensbasierung von Gesetzen können die langfristigen Auswirkungen von Politik auf die verschiedenen Dimensionen nachhaltiger Entwicklung frühzeitig bedacht und bessere Gesetze entwickelt werden, z.B. Landwirtschafts- oder Energiepolitik, bei der schädliche Folgen für das Klima vermieden werden. Die Arbeiten zu Innovations- und Markteffekten unterstützen die Entwicklung von Politiken zur Förderung von Umwelttechnologien, z.B. Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz.
Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) Berlin
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