Dr. Sonja Jähnig, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
"Beim täglichen Einkauf möglichst lokale und damit saisonale Produkte erstehen (Obst und Gemüse), Fleisch, Wurst & Käse nicht vom Discounter kaufen. Vor allem in einer großen Stadt: das Auto abschaffen, wenn nötig Car-Sharing nutzen und ansonsten mit dem Rad fahren. Immer."
"Im Rahmen meiner Forschungstätigkeit befasse ich mich mit den Auswirkungen des Globalen Wandels und deren Folgen auf die Biodiversität und Funktion von Fließgewässern. In der von mir geleiteten Nachwuchsgruppe wird die Entwicklung und Anpassung von Modellen vorangetrieben, um Auswirkungen des Klimawandels auf Fließgewässerlebewesen abzuschätzen. Mit diesen Modellen können Verschiebungen für verschiedene Tiergruppen quantifiziert werden und die Ausprägung für Organismen mit verschiedenen ökologischen Ansprüchen verglichen werden. Dadurch lassen sich Veränderungen abschätzen, zum Beispiel im Hinblick auf sich neu bildende Lebensgemeinschaften. Dieses Wissen ist wichtig, um beispielsweise Änderungen von ökologischen Bewertungsergebnissen abzuschätzen, die für alle Flüsse in Deutschland und auch in Europa berechnet werden."
Bitte setzen Sie den folgenden Satz fort: Nachhaltigkeit bedeutet für mich ...
Dr. Sonja Jähnig: ... durch mein eigenes Verhalten möglichst wenige der endlichen Ressourcen zu nutzen und keinen Schaden auf der heutigen Erde anzurichten.
In welchem Projekt forschen Sie zurzeit?
Dr. Sonja Jähnig: Ich arbeite derzeit in einem DFG-Projekt innerhalb des deutsch-chinesischen Förderprogrammes „Landnutzung und Wasserwirtschaft unter sich verändernden Umweltbedingungen“. In Zusammenarbeit mit Hydrologen erarbeiten wir eine integrierte Modellierungsmethode zur Bewertung der Auswirkung von schnellen Umweltveränderungen auf aquatische Ökosysteme. Das Projekt wird im Einzugsgebiet des Changjiang im Bereich des Poyang-Sees (China) durchgeführt.
Wie wird dieses Projekt in Ihrem Museum bzw. Ihrer Einrichtung den Besuchern präsentiert?
Dr. Sonja Jähnig: Im Museum wird mein Projekt nicht besonders vorgestellt, es ist aber auf den Webseiten mit aufgeführt. Die publizierten Ergebnisse und zum Beispiel Posterpräsentationen sind in der Außenstelle Gelnhausen ausgehängt.
Wie könnten Ihre Forschungsergebnisse unser Leben verändern?
Dr. Sonja Jähnig: Die von uns entwickelten Modelle können auch verwendet werden, um die Effekte verschiedener Landnutzungs-Möglichkeiten, Anbau-Arten oder Änderungen an Gewässern zu testen und die ökologischen Auswirkungen in Flüssen und Bächen vorauszusagen. Im besten Falle könnten die Menschen also schädliche Einflüsse im Voraus erkennen – und dann auch vermeiden.
Haben sie einen Tipp für nachhaltiges Verhalten im Alltag?
Dr. Sonja Jähnig: Beim täglichen Einkauf möglichst lokale und damit saisonale Produkte erstehen (Obst und Gemüse), Fleisch, Wurst & Käse nicht vom Discounter kaufen. Vor allem in einer großen Stadt: das Auto abschaffen, mit der Bahn fahren, wenn nötig Car-Sharing nutzen und ansonsten mit dem Rad fahren. Immer.
Keine Kommentare vorhanden.