Wie viele Meeressäugetiere und Seevögel leben an Nord- und Ostsee?
Informationen wie diese sind nun auf Karten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) online abrufbar. Sie zeigen exakt an, wo in den Jahren zwischen 2001 und 2015 / 2016 Meeressäugetiere und Seevögel gesehen wurden. Die Karten sind für jedermann zugänglich.

Rund 800.000 Beobachtungspunkte mit 29.000 Sichtungen bilden bei den Schweinswalen die Datengrundlage. Mit Hilfe der Karten ist auch erkennbar, wie sich die Population der geschützten Tiere in dem erfassten Zeitraum entwickelt hat. Für die 22 erfassten Seevogelarten haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als 1,4 Millionen Beobachtungspunkte ausgewertet, die über 61.000 Sichtungen umfassten. Auch menschliche Einflüsse wurden in die Karten eingetragen, zum Beispiel Schiffsverkehr, Fischerei oder Netzreste und Öl- oder Müllverschmutzungen, falls sie beobachtet wurden.
„Wir freuen uns, dass wir diese über 15 Jahre gesammelten Datenreihen nun der Öffentlichkeit digital zugänglich machen können. Gleichzeitig hoffen wir, dass diese wichtigen Ergebnisse zur Verbreitung geschützter Tierarten anderen Forschungsprojekten zugutekommen“, sagt Beate Jessel, Präsidentin des BfN. Die interaktiven Karten, die vom Forschungs- und Technologiezentrum Westküste der Universität Kiel und dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover erhoben wurden, sind verständlich sowohl für interessierte Laien als auch für Fachleute. Sie sollen künftig regelmäßig aktualisiert und ergänzt werden, demnächst auch mit Daten aus dem akustischen Schweinswal-Monitoring.
Internationale Abkommen und Richtlinien verpflichten Deutschland zum Monitoring (also zur Beobachtung) geschützter mariner Arten und Lebensräume. Bei der Erfassung der Wirbeltiere werden insbesondere die Verbreitung, das Vorkommen und mögliche Bestandsveränderungen von Schweinswalen sowie verschiedenen Seevogelarten untersucht.
20.12.2017

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