Zum Wissenschaftsjahr 2018
Die Dynamik der Ozeane beeinflusst unser Klima

Die Dynamik der Ozeane beeinflusst unser Klima

Der Austausch von Energie zwischen Ozeanen und Atmosphäre.

Fachübergreifendes Projekt erforscht, wie Ozeane und Atmosphäre Energie austauschen

Unser Klima wird durch Prozesse in der Atmosphäre bestimmt. Die wiederum hängen von der Dynamik der Ozeane ab: Ozeane tauschen Energie – in Form von Wärme – und Materie – in Form von Gas, Wasser und Aerosolen – mit der Atmosphäre aus. Um diese Dynamik zwischen Ozean und Atmosphäre besser zu erforschen, kooperieren die Universitäten Hamburg und Bremen mit weiteren wissenschaftlichen Partnern in dem Transregio-Sonderforschungsbereich „Energietransfer in der Atmosphäre und im Ozean“. Sie werden dabei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund neun Millionen Euro unterstützt.

Das Forschungsobjekt ist vergleichbar mit dem, was auf kleinster Ebene in einer Kaffeetasse passiert, wenn wir Sahne in den Kaffee gießen: In der Tasse entstehen turbulente Strömungen, die bewirken, dass beide Substanzen sich vermischen. Ähnliche turbulente Strömungen entstehen auch, wenn die Energie der Ozeane sich mit der Atmosphäre vermischt. Dabei verbinden sich physikalische Vorgänge auf kleinster Ebene mit den globalen Winden und Strömungen und beeinflussen so unser Klima.

Diese turbulenten Austauschprozesse und Wellenvorgänge wollen die Forscherinnen und Forscher untersuchen, um aktuelle Klimamodelle zu verbessern und klimatische Veränderungen besser vorhersagen zu können. „Trotz aller Fortschritte zeigen bestehende Klimamodelle immer noch energetische und mathematische Inkonsistenzen, was zu erheblichen Fehlern bei Klimavorhersagen führen kann“, sagt Projektsprecher Carsten Eden, Professor am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Aktivitäten in den verschiedenen Disziplinen zusammenzubringen und neue Wege zu beschreiten.“

Bis 2020 arbeiten Ozeanografen, Meteorologen und Mathematiker an den drei Standorten Hamburg, Bremen und Rostock fächerübergreifend eng zusammen. Danach kann das Projekt um maximal acht weitere Jahre verlängert werden. Die Vision der Forscherinnen und Forscher ist es, den Energieaustausch im Klimasystem zu verstehen und stimmig zu beschreiben. Mit den Ergebnissen wollen sie physikalisch und mathematisch verbesserte Ozean- und Atmosphärenmodelle entwickeln, die helfen sollen, Klimaveränderungen besser zu verstehen.


in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft

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