Zum Wissenschaftsjahr 2018
Tausende Holztäfelchen simulieren Plastikmüll

Tausende Holztäfelchen simulieren Plastikmüll

Bürger können die Forschung unterstützen

Mitmach-Projekt gegen Meeresverschmutzung

Mithilfe von Holztäfelchen wollen Forscherinnen und Forscher die Wege von Plastikmüll in der Nordsee nachvollziehen. Dafür werfen sie wieder Tausende sogenannter Holzdrifter ins Meer, die mit Nummerncodes gekennzeichnet sind. Wer ein solches Täfelchen findet, soll sich melden. Es ist bereits die zweite Phase des Projektes „Makroplastics“, an dem sich 14 Forscherinnen und Forscher verschiedener Fakultäten der Universität Oldenburg beteiligen. Bereits im Herbst hatten sie 4.800 von insgesamt mehr als 70.000 Holztäfelchen an der nordwestdeutschen Küste, auf Langeoog und in der Ems sowie einem der Hauptschifffahrtswege der offenen Nordsee ausgesetzt.

Jetzt werden jeweils 800 Drifter am Emsperrwerk in Gandersum, in Schillig und Dangast am Jadebusen, in Cuxhaven, auf Borkum und in Norddeich an der Hafenmole ins Meer geworfen.

Die acht mal zehn Zentimeter großen Holzstückchen sollen das Strömungsverhalten von Plastikmüll simulieren. In Vorversuchen hatten die Forscherinnen und Forscher ermittelt, dass sie ähnlich wie viele Kunststoffteile in der See treiben. Im Unterschied zu diesen zersetzen sich die Holztäfelchen jedoch schon nach kurzer Zeit. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhoffen sich von den Daten Erkenntnisse, wohin Müll in der Nordsee schwimmt. Ziel ist es, Methoden zu entwickeln, um Plastikmüll in der Deutschen Bucht und im Wattenmeer möglichst zu vermeiden.

Angewiesen ist das Forscherteam auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. Wer ein Holztäfelchen findet, kann den Fund melden unter www.macroplastics.de. Die Meldung ist anonym möglich. Wer sich aber registrieren lässt, kann mehr über das Projekt erfahren und sich mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern austauschen. 2017 werden zu zwei weiteren Terminen nochmals Drifter ausgeworfen; 2018 werden sich jeweils drei Auswürfe an diesen Orten wiederholen.

28.02.2017

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