Zum Wissenschaftsjahr 2018

Dr. Miriam Römer vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften schildert ihren Werdegang

Ob es die Ferien an Nord- und Ostsee waren, die sie als Kind mit ihrer Familie an der Küste verbracht hat? Bei Dr. Miriam Römer, Meeresgeologin am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, wurde die Liebe zum Meer schon in der Kindheit angelegt. „Ich habe gerne Dinge am Strand aufgesammelt. Aber das war natürlich spielerisch und hatte nichts mit Wissenschaft zu tun. In der Schule mochte ich Naturwissenschaften gerne und ich habe auch darüber nachgedacht, Biologie zu studieren“, erzählt die junge Wissenschaftlerin. „Aber da musste man so viele Tiere auseinandernehmen, deshalb habe ich mich umentschieden.“ Sie wählte das Studium der Geowissenschaften – die Entscheidung fiel ihren Interessen entsprechend und erst einmal ohne ein endgültiges Berufsziel. „Das habe ich nie bereut“, sagt die Forscherin. „Ich denke, wer etwas mit Begeisterung tut, ist auch gut darin und findet ein Auskommen. Selbst wenn es heißt, ein Studiengang bietet keine Chancen, sollte man sich nicht beirren lassen.“

Normalerweise stehen im Studiengang Geowissenschaften Landexpeditionen an. Dr. Miriam Römer ist mehr oder weniger per Zufall auf dem Forschungsschiff „Meteor“ gelandet. Sie nahm teil an einer Expedition ins westliche Mittelmeer. „Dort wurde meine Begeisterung für die Meeresforschung geweckt", erzählt Miriam Römer. Sie betreibt inzwischen Grundlagenforschung, arbeitet gemeinsam mit anderen an der Kartierung des Meeresbodens. Mit Hilfe von Echolotsystemen spürt sie kalten Quellen auf dem Meeresgrund nach. „Dort in der Tiefe werden Gase, vor allem Methan, freigesetzt", schildert sie. „Wir prüfen, ob und wenn, wie viel dieses Treibhausgases bis an die Meeresoberfläche kommt. Dabei ist uns wichtig, die Auswirkungen auf unser Klima einschätzen zu können."

An ihrer Fachdisziplin Meeresgeologie schätzt sie die große Vielfalt: „Ich war in den unterschiedlichsten Gebieten unterwegs, in polaren und auch tropischen Ozeanen. Und überall machen wir phantastische Entdeckungen – sprudelnde Schlammvulkane oder untermeerische Oasen in Wüstenlandschaften", schwärmt sie. Was sie an ihrer Aufgabe liebt? Das Forscher-Sein. Das Kartieren des Meeresbodens und damit etwas wirklich Neues zu entdecken. „Natürlich ist es auch ein Bürojob: Daten aufnehmen, interpretieren, der Austausch mit den anderen Experten, Berichte schreiben, publizieren", beschreibt Miriam Römer: „Dass wir auf dem Meer sein dürfen, empfinde ich als großes Privileg."

16.02.2017

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