Zum Wissenschaftsjahr 2018
Klimawandel: Mehr Hamburger finden Starkregen und Sturm bedrohlich

Klimawandel: Mehr Hamburger finden Starkregen und Sturm bedrohlich

Studie untersucht die Wahrnehmung extremen Wetters in der Hansestadt

Klimawandel: Mehr Hamburger finden Starkregen und Sturm bedrohlich

Immer häufiger zeigen Nachrichtensendungen Bilder wie aus einem Katastrophenfilm Wasser treibt durch die Straßen, Rettungskräfte müssen Anwohner in Sicherheit bringen. Viele Forscher sehen die Klimaerwärmung als Hauptgrund für immer extremere Wetterereignisse. Die Zunahme von Starkregen und Tornados sei eine Folge der Erderwärmung und nur schwer zu stoppen. Auch die Deutschen müssen sich in Zukunft daran gewöhnen, sagen die Experten. Solche Aussagen können Zukunftsängste in der Bevölkerung schüren. Zumindest fühlen sich immer mehr Hamburger Bürger von Naturkatastrophen und Klimawandel bedroht. Das ergab eine aktuelle forsa-Umfrage, die Wissenschaftler des Instituts für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht in Auftrag gegeben haben.

Bereits zum neunten Mal wurde in einer Telefonumfrage das Risikobewusstsein für den Klimawandel abgefragt. 500 Hamburger gaben Auskunft. Nach einem leichten Rückgang im vergangenen Jahr stuften die Befragten den Klimawandel in 2016 wieder ein Stück bedrohlicher für die Stadt ein. Insbesondere nach den Sturmtiefs „Niklas“ und „Felix“ im vergangenen Jahr überrascht diese Entwicklung nicht.

56 Prozent der Teilnehmer empfinden Wetter wie Starkregen und Sturm als „große“ oder „sehr große“ Bedrohung. Überraschend hoch ist auch die Zahl derer, die Wetterkatastrophen als unmittelbare Gefahr für Leib und Leben betrachten: 52 Prozent der Befragten fühlen sich hier persönlich betroffen, 47 Prozent nicht. Wissenschaftler aus Amerika kennen solche Zahlen. Laut einer US-amerikanischen Studie empfinden 57 Prozent der befragten Amerikaner Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Leben oder ihren Lebensstil, während 41 Prozent dies nicht wahrnehmen.

Mehr und mehr Hamburger denken laut Umfrage, dass sich die Klimawandelfolgen bereits heute zeigen (39 Prozent). Gleichzeitig sind 23 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Folgen erst in 30 Jahren sichtbar werden.

Kann eine solche Stimmung innerhalb der Bevölkerung zu einem Umdenken in einer Großstadt wie Hamburg führen? Schon lange raten Experten, die täglichen Autofahrten zur Arbeit zu überdenken. Das Kohlenstoffdioxid, das unter anderem bei Autofahrten mit Verbrennungsmotoren anfällt, wird derzeit zu etwa 30 Prozent von den Ozeanen aufgenommen und führt zu einer Versauerung des Wassers. Das hat gravierende Folgen für pH-sensible Ökosysteme wie Korallenriffe. Forscher erwarten, dass die Ozeane zunehmend weniger CO2 aufnehmen können. Dies dürfte den Klimawandel noch weiter beschleunigen und den Treibhauseffekt verstärken.

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