Zum Wissenschaftsjahr 2018
Im Einkaufszentrum „dem Meer auf den Grund gehen“

Im Einkaufszentrum „dem Meer auf den Grund gehen“

Wanderausstellung tourt im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane durch deutsche Einkaufszentren

MARUM-Wanderausstellung geht dem Meer auf den Grund

Bremer Meeresforschungseinrichtung MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen lässt Besucherinnen und Besucher in die Tiefsee abtauchen.

Der Meeresboden ist durch vielfältige Unterwasserlandschaften gekennzeichnet: von steilen Gräben und endlosen Ebenen über Kaltwasserkorallenhügel bis hin zu Schwarzen Rauchern und Schlammvulkanen. Diese faszinierende Welt ist jedoch weder mit Satelliten noch von Forschungsschiffen aus erkennbar. Im Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane gibt das MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen Interessierten nun die Gelegenheit, virtuell abzutauchen und verborgene Tiefseelandschaften zu entdecken. Die Wanderausstellung „Dem Meer auf den Grund gehen“ gastiert von Juli bis Oktober bundesweit in Einkaufszentren. Den Auftakt macht vom 10. bis zum 15. Juli das Berliner Shopping-Center Tempelhofer Hafen. Danach folgen Stationen unter anderem in Saarbrücken, Frankfurt und Kiel.

Bei der Wanderausstellung bewegen sich Besucherinnen und Besucher mit 3D-Brillen durch virtuelle Unterwasserlandschaften. Die hochauflösenden Karten des Meeresgrundes, auf denen die Animation basiert, wurden mit einem speziellen Unterwasserfahrzeug erzeugt, das den Meeresboden abfährt und mit Schallwellen vermisst. In bis zu 5.000 Metern Wassertiefe werden so Detailstrukturen von weniger als einem Meter Größe sichtbar.

Solche Messungen existieren weltweit bisher nur für wenige Meeresgebiete. Daten wie diese sind Ausgangspunkt für die Planung von Expeditionen, bei denen deutsche und internationale Teams immer wieder bislang unbekannte Welten entdecken. Wie verändert Vulkanismus den Meeresboden? In welcher Umgebung siedeln sich Kaltwasserkorallen an? Wovon ernähren sich Organismen in der Tiefsee? Dies sind nur einige der Fragen, mit denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am MARUM befassen. Um sie zu beantworten, spielen hochauflösende Karten des Ozeanbodens eine entscheidende Rolle.

„Die Darstellung dieser Datensätze in der virtuellen Realität soll Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck davon vermitteln, wie wenig selbstverständlich Informationen über den Meeresboden auch heute noch sind“, erläutert Prof. Dr. Michael Schulz, Direktor des MARUM, das Projekt.

Mit der virtuellen Tauchfahrt in die Tiefsee kann der Ozeanboden erkundet werden. Dazu gehören zum Beispiel die erst kürzlich entdeckten Karbonat-Strukturen vor der Küste Nordwestafrikas mit ihren Kaltwasserkorallen-Kolonien, die sich über riesige Areale erstrecken.

07.07.2017

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