Zum Wissenschaftsjahr 2018
Mikroplastik in Drogerieartikeln verbieten?

Mikroplastik in Drogerieartikeln verbieten?

Wie die britische Regierung Meere und Ozeane vor Mikroplastik schützen möchte

Peeling ohne Mikroplastik?

Die britische Regierung denkt über ein Verbot von Plastikkleinstpartikeln in Drogerieartikeln nach. Häufig, wenn man z. B. ein Gesichtspeeling oder die Lieblingszahnpasta nutzt, lässt man unzählige Mikrokügelchen aus Plastik an seinen Körper. Diese Kügelchen werden seit vielen Jahrzehnten von den Hygieneartikel- und Kosmetikherstellern eingesetzt, um die Reinigungskraft ihrer Produkte zu erhöhen. Plastikpartikel können allerdings über Duschen und Waschbecken in die Kanalisation und über die Fließgewässer in unsere Meere und Ozeane geraten. Dort gelangen sie dann oft in den Magen eines Meerestieres.

Die britische Umweltministerin Andrea Leadsom bemüht sich deshalb aktuell um eine wissenschaftliche Evaluierung der Gefahr für die Natur. Im Raum steht möglicherweise sogar ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetikartikeln.

Viele britische und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind schon heute überzeugt davon, dass ein Verbot nur Vorteile hätte: „Ich unterstütze diese Aktion, da Mikroplastikkügelchen eine unnötige und vermeidbare Umweltbelastung darstellen. Unsere Arbeit an der Universität Plymouth hat gezeigt, dass Meeresorganismen durch Mikroplastik geschädigt werden können, und daher sind Maßnahmen zur Verringerung des Kunststoffeintrags in die Umwelt sehr zu begrüßen“, so Richard C. Thompson, Professor für Meeresbiologie am Marine Biology and Ecology Research Centre der Universität Plymouth.

Während in Großbritannien über ein Verbot von Mikroplastik in Drogerieartikeln nachgedacht wird, setzen sich in Deutschland die „Plastikpiraten“ wissenschaftlich mit dem Plastikvorkommen an und in deutschen Flüssen auseinander. Denn die Plastikbelastung von Fließgewässern ist vielerorts noch unerforscht. „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier“ ist die Jugendaktion im Wissenschaftjahr. Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren können in Projektgruppen bundesweit Daten zu Kunststoffvorkommen an und in deutschen Fließgewässern erheben. Außerdem sind Schülerinnen und Schüler aus dem Vereinigten Königreich herzlich eingeladen, im Aktionszeitraum (16. September bis 18. November) nach Deutschland zu reisen, um Teil dieses spannenden und lehrreichen Erlebnisses zu werden.

18.11.16

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