Meeresangeln als Wirtschaftsfaktor
Die Forscherinnen und Forscher fanden auch heraus, dass Freizeitfischerei für bestimmte Fischbestände von Bedeutung sein kann. Allein beim Wolfsbarsch in der Nordsee oder dem Dorsch in der westlichen Ostsee ist das Hobbyangeln für rund 27 Prozent der Gesamtentnahme verantwortlich.

Der wirtschaftliche Gesamtnutzen der Freizeitfischerei im Meer beläuft sich europaweit auf 10,5 Milliarden Euro jährlich. Das ergab eine Untersuchung für das Europäische Parlament, bei der das Thünen-Institut mit dem britischen Centre for Environment, Fisheries and Aquaculture Science (CEFAS) und dem spanischen Forschungszentrum AZTI-tecnalia zusammenarbeitete.
Die Bedeutung von Freizeitfischerei belegen vom Thünen-Institut und CEFAS herausgefundene Zahlen, die gerade im internationalen Fachblatt „Fish & Fisheries“ veröffentlicht wurden. Demnach gehen in Europa rund 8,7 Millionen Menschen regelmäßig in ihrer Freizeit am Meer angeln. Dies entspricht 1,6 Prozent der europäischen Bevölkerung. Fast 78 Millionen Personentage fischen die Meeresangler dabei pro Jahr und geben jährlich 5,9 Milliarden Euro für ihr Hobby aus.
Wieviel der Gesamtentnahme auf Freizeitangler entfällt, lässt sich nur für wenige Fischarten nachweisen. Das Wissenschaftsteam stellte fest, dass von einigen Ausnahmen wie Wolfsbarsch oder Dorsch abgesehen kaum Daten vorlägen: Anglerdaten zu erheben, habe für viele Länder nur geringe Priorität. Diese Lücken sollten geschlossen werden, raten die Forscherinnen und Forscher.
28.11.2017

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