Zum Wissenschaftsjahr 2018
TV-Dokumentation über Mikroplastik

TV-Dokumentation über Mikroplastik

17. September 2016 um 21:45 Uhr auf ARTE

Mikroplastik im Meer – unsichtbar, aber auch ungefährlich?

Zum International Coastal Cleanup Day 2016 am 17. September zeigt ARTE eine Dokumentation über Mikroplastik im Meer.

Jedes Jahr am dritten Samstag im September ruft die US-Umweltorganisation Ocean Conservancy auf zur weltgrößten Reinigungsaktion von Abfällen an Stränden, aus dem Meer und aus Flüssen. Beim Coastal Cleanup Day 2015 machten knapp 800.000 Freiwillige in über 90 Ländern mit und sammelten mehr als 7.200 Tonnen Abfälle.

Jeder kennt sie – die schockierenden Bilder von Müllstrudeln und schwimmenden Plastikinseln mitten auf unseren Ozeanen. Von den Unmengen an Plastik, die jährlich ins Meer geschwemmt werden, ist jedoch nur ein geringer Teil sichtbar. Denn wenn Plastikmüll ins Meer gelangt, werden die Teile durch Wind, Wetter und Gezeiten zu sogenanntem sekundärem Mikroplastik zermahlen und zerkleinert. Das immer kleiner werdende Plastik bleibt über Jahrhunderte im Meer und wird mit den Strömungen verbreitet.

Die Dokumentation stellt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über das unsichtbare Gift in unseren Weltmeeren vor. Die Zahlen und Fakten zur Verschmutzung der Meere durch Plastik sind erschreckend: Bis zu zehn Millionen Tonnen Plastik geraten jährlich in die Ozeane. In jedem Quadratkilometer Meer schwimmen nach Angaben des WWF bis zu 46.000 Teile Plastikmüll. Jährlich kommen bis zu sieben Millionen Tonnen dazu.

Welche Gebiete sind besonders betroffen? Wie groß ist das Ausmaß der Verschmutzung? Und wo lagern sich die Kunststoffe ab? Neueste Forschungen geben überraschende Antworten: Nur ein Prozent des ins Meer geschwemmten Plastiks treibt tatsächlich an der Wasseroberfläche – die restlichen 99 Prozent sind unsichtbar.

Wissenschaftler gingen bisher davon aus, dass sich das Material unter dem Einfluss von Wind, Wetter und Gezeiten in Mikropartikel auflöst, und vermuteten, diese würden zusammengeklebt auf der Meeresoberfläche treiben. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Partikel kleiner sind als gedacht und weit auseinanderdriften.

Welche Auswirkungen das haben kann, ist noch nicht abschließend erforscht. Tatsächlich stellen Plastikabfälle eine große Gefahr für die faszinierende Artenvielfalt der Ozeane dar – Mikropartikel gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren, nicht zuletzt weil sie die Plastikteilchen mit ihrer natürlichen Nahrung verwechseln. Oft sterben die Tiere an inneren Verletzungen oder verhungern, weil das unverdauliche Material den Verdauungsapparat der Tiere verstopft. Und über die Meerestiere gelangen die Plastikgiftstoffe auch in die menschliche Nahrungskette.

In seiner Dokumentation stellt der Regisseur Vincent Perazio neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Gefahren von Mikroplastik im Meer dar.


Metadaten zu diesem Beitrag

Schlagworte zu diesem Beitrag:

Mehr zum Themenfeld: