Zum Wissenschaftsjahr 2018
„Smarte“ Rotorblätter und Schutz vor Baulärm

„Smarte“ Rotorblätter und Schutz vor Baulärm

Forschungsergebnisse zu erstem deutschen Offshore-Windpark veröffentlicht

Intelligente Rotorblätter als Konzept der Zukunft

Wie wirkt sich der Bau und der Betrieb von Offshore-Windanlagen auf Schweinswale aus, und welche Möglichkeiten gibt es, die Menge an Windstrom verlässlich vorherzusagen? Der 2010 in Betrieb genommene Offshore-Windpark alpha ventus bot Wissenschaftlern unterschiedlichster Fachrichtungen über fünf Jahre lang die Möglichkeit, Antworten auf solche und andere Fragen zu finden. Mehr als 100 Forscher waren an der Initiative RAVE (Research at alpha ventus) beteiligt. In einem jüngst erschienenen Buch sind die Ergebnisse des Projekts zusammengefasst.

Zum Beispiel „Smart Blades“: Noch sind intelligente Rotorblätter Zukunftsmusik, aber im Rahmen von RAVE wurden erste Konzepte ausprobiert. Schon bereit für die Anwendung sind demgegenüber die neuen Lidargeräte für Lasermessungen ganzer Windfelder vor und hinter den Anlagen; damit lassen sich unter anderem Abschattungsverluste berechnen. Weitere Forschungsfragen deckten ein breites Spektrum ab. Es reichte von Sonartranspondern zur Vermeidung von Kollisionen bis hin zu telemedizinischen Notfallkonzepten für den Fall eines Unfalls in Offshore-Anlagen. Wie Baulärm bei der Errichtung von Windanlagen im Meer verringert werden kann, untersuchten die Wissenschaftler ebenso wie die Akzeptanz solcher Anlagen bei Anwohnern und Touristen.

Alpha ventus ist der erste deutsche Offshore-Windpark. Er befindet sich rund 40 Kilometer nördlich der Nordseeinsel Borkum. Mit jährlich rund 4.500 Volllaststunden erzielt er Spitzenwerte im europäischen Vergleich. „Offshore-Windenergie in Deutschland geht jetzt erst richtig los“, erklärten die Herausgeber des Buches „Meer-Wind-Strom“, Michael Durstewitz und Bernhard Lange vom Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES in Kassel und Bremerhaven. „Wir Forscher wollen unseren Beitrag dazu leisten und freuen uns darauf.“ 


 

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft

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