Zum Wissenschaftsjahr 2018
Was nicht passt, wird passend gemacht

Was nicht passt, wird passend gemacht

Videoblog von der FS Meteor

Internationales Forscherteam untersucht heiße Tiefseequellen

Die FS Meteor ist wieder auf großer Fahrt. Unter der Leitung von Nicole Dubilier, Direktorin des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen, geht es diesmal mitten auf den Atlantik. Von Brasilien nach Barbados führt die Fahrt, die vom 19. April bis zum 21. Mai 2016 dauert. Mit der Hilfe des Tauchroboters MARUM-QUEST wollen Dubilier und ihr internationales Forscherteam dort das Zusammenwirken geologischer, geochemischer und biologischer Prozessen an heißen Tiefseequellen besser verstehen lernen.

Der hier vorliegende Videoblog soll das Leben an Bord zeigen. Fernab von Nachschub und Hilfe schaffen es Crew und Wissenschaftler, die vielfachen Herausforderungen einer solchen Forschungsreise mit Einfallsreichtum und Humor - und natürlich reichlich guter Vorbereitung – zu lösen.

Zum wissenschaftlichen Hintergrund: Hydrothermalquellen treten am Mittelatlantischen Rücken, an dem sich tief unter der Meeresoberfläche die Kontinentalplatten auseinanderschieben, besonders häufig auf. Durch Spalten im Meeresboden dringt dort Wasser in den Boden ein, wird erhitzt und mit Mineralien angereichert und anschließend wieder ins Meer gepresst. Trotz der hohen Temperatur des austretenden Wassers bilden sich wahre Oasen des Lebens in einer sonst lebensfeindlichen Tiefsee. Der Tauchroboter MARUM-QUEST kann mit seinen Kameras und Greifarmen bis zu 4.000 Meter tief tauchen, um die Tiefseequellen zu beproben und untersuchen.

Besonders bedeutsam für das Leben an den heißen Quellen sind chemosynthetische Symbiosen, enge Zusammenschlüsse von Bakterien und höheren Lebewesen zum gegenteiligen Nutzen. Diese sind auch Nicole Dubiliers Spezialgebiet. Muscheln, Schnecken, Krebse oder Würmer halten Bakterien als Untermieter. Die Bakterien nehmen beispielsweise Sulfid oder Methan aus dem Quellwasser auf und geben Stoffwechselprodukte an die Würmer weiter. Was haben die Bakterien davon? Sie leben sicher in ihrem Wirt, der ihnen die stete Nähe zur Nahrungsquelle garantiert. Ohne diese Symbiosen wäre das reiche Leben an den Tiefseequellen nicht möglich.

Diese Forschungsfahrt findet im Rahmen des DFG Forschungszentrums und Exzellenzclusters MARUM, Universität Bremen, statt. Zusätzliche Unterstützung kommt von der Max-Planck-Gesellschaft und dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis an Nicole Dubilier.


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