Zum Wissenschaftsjahr 2018
Von Monstern und Mythen in den Meeren

Von Monstern und Mythen in den Meeren

Was sich hinter einigen der Mythen verbirgt, die sich seit Jahrhunderten um Meere und Ozeane ranken

Monströs und mysteriös: Wenn Meere und Ozeane auch Ungeheuer verborgen halten

Meere und Ozeane stecken voller Geheimnisse und verbergen eine Vielzahl von Mysterien. Die Menschen suchen häufig nach Erklärungen – und finden längst nicht für jedes Rätsel eine schlüssige Lösung. Schnell ist in diesen Fällen von Monstern und Ungeheuern die Rede – zum Beispiel, wenn die Wellen bizarre Kreaturen an die Strände spülen. Während auf den Kontinenten nur an Halloween viele Monster durch die Straßen laufen, gibt es sie in den Meeren monate-, jahre- und teils jahrhundertelang.


Wie Maler der Antike das Leben unter Wasser sahen

Sie sind Ausdruck von Weltvorstellungen zwischen dem 10. und 17. Jahrhundert. Der Historiker Chet van Duzer hat in einem Buch die Bilder von antiken, fantasievoll bemalten Landkarten gesammelt. Sie sind verziert mit Monstern der Meere, wie bizarren Fischen, Meereseinhörnern und Wölfen mit Flossen. In der Antike nahmen die Menschen noch an, dass alle Landtiere eine Entsprechung in den Meeren haben. Auf den Landkarten symbolisierten die Wesen die Mythenwelt des Landes, neben dem sie abgebildet waren.

Mittelalterliche Monster der Meere


Die Monster am Meeresstrand, die niemand identifizieren kann

Es ist eine Serie von Mysterien, die den Menschen an den Meeren Rätsel aufgibt: In den vergangenen fast 100 Jahren strandeten an den Küsten immer wieder Kadaver von Tieren, die niemand genau identifizieren kann. So gibt es keine offizielle Erklärung, welche Kreatur das so genannte Canvey Island Monster ist, das 1954 an einem britischen Strand entdeckt wurde. Und auch der Fall des Seeungeheuers von Sachalin, das Soldaten 2006 in Russland fanden, wird wohl immer ungelöst bleiben.

Monster aus der heutigen Zeit, die nur Monster sind, weil sie nicht richtig identifiziert wurden


Meere halten auch so manche Schätze verborgen

Es sind nicht immer nur Monster, die Meere und Ozeane in ihren Tiefen verborgen halten, sondern manchmal auch wahre Schätze. So zog ein philippinischer Fischer eine riesige Perle (Gewicht: 34 Kilogramm) an Land, deren Wert auf fast 100 Millionen Euro geschätzt wird. Er hatte sie bei der Arbeit vor der Küste Palawans gefunden und bis zu einem Umzug jahrelang unter dem Bett gelagert. Der Finder hatte keinerlei Vorstellung von dem Wert des Schatzes.

Ein „Monster" ganz anderer Art ist eine 34 Kilo schwere Perle, die ein philippinischer Fischer fand


Wale liefern den Dünger der Ozeane – und schützen unser Klima

Pottwale zählen zu den größten Tieren der Erde und könnten wegen ihrer Größe fast als Monster gelten. Jeder Pottwal ernährt sich jährlich von rund 200 Tonnen Meerestieren und scheidet entsprechend viele Exkremente aus. Pottwale düngen damit die Meere und verbessern die globale Kohlendioxidbilanz. Wenn wir das Leben der Wale schützen, helfen wir damit also nicht nur den Tieren, sondern auch uns Menschen. Je mehr Wale in unseren Meeren Kot ausstoßen, desto besser für das globale Ökosystem.

Wale könnten wegen ihrer Größe als Monster gelten, doch sie nutzen dem Ozean auf besondere Art und Weise sehr viel


Meeresbiologe Ellis in seinem Buch: Sichtungen von Monstern haben ein erkennbares Muster

Der amerikanische Meeresbiologe Richard Ellis hat ein Buch („Seeungeheuer“) geschrieben, in dem er auf 388 Seiten über Mythen, Fabeln und Fakten zu Seeungeheuern aufklärt. Während er den Spuren von Seeungeheuern nachging, schreibt der Wissenschaftler, sei er auf eine überraschend schlüssige Berichterstattung gestoßen. Darin hätten sich Sichtungen von Monstern zu einem erkennbaren Muster zusammengefügt.

Das Buch „Seeungeheuer" von Richard Ellis