Zum Wissenschaftsjahr 2018

Wissenswertes

Die erstaunlichsten Fakten zum Thema Meere und Ozeane

Ein Fisch wechselt mit mehr als 30 Jahren das Geschlecht. Ein Essen wird der Legende nach speziell für Seeleute mit starken Zahnschmerzen zubereitet. Und bei einem Ritus verkleiden sich Seefahrer als Meeresgott Neptun: Um Meere und Ozeane ranken sich viele Geschichten, die den Leser zum Staunen, zum Nachdenken und zum Diskutieren bringen. Angereichert mit zahlreichen Fakten haben wir die Geschichten aufgeschrieben – und präsentieren sie in unserer Rubrik „Wissenswertes“.

 


Die Welt voller Salz

Wussten Sie schon, dass die gesamte Erdoberfläche mit einer 150 Meter hohen Salzkruste bedeckt wäre, wenn man alles Meersalz auf die Kontinente verteilen würde?

Insgesamt befinden sich etwa 50 Tausend Billionen Tonnen Salz in den Weltmeeren. Eine schier unfassbare Menge. Besser vorstellbar ist der durchschnittliche Salzgehalt des Weltmeers. Er liegt bei 3,5 Prozent. Das entspricht etwa drei Esslöffeln Salz pro Liter. In tropisch-subtropischen Meeresregionen, in denen viel Wasser verdunstet, ist der Salzgehalt höher. So liegt er im Persischen Golf bei vier Prozent. Weil die Ostsee durch untermeerische Schwellen vom Salzwassernachschub aus der Nordsee bzw. dem Atlantik quasi abgeschnitten ist, liegt der Salzgehalt dort nur zwischen 0,4 und 2 Prozent.


Die Äquatortaufe

Wussten Sie schon, dass es für Seefahrer eigens einen Ritus gibt, wenn sie erstmals in ihrem Leben den Äquator überqueren?

Als Äquatortaufe wird traditionell ein Ritual für Seeleute bezeichnet, die erstmalig in ihrem Leben den Äquator überqueren. Im 15. Jahrhundert galt dies als lebensgefährlich. Es bestand der Glaube, dass die Äquatorregion zu heiß sei, um sie zu durchqueren und dass dies unweigerlich tödlich verlaufen müsste. Um den Seefahrern Mut zu machen und den Korpsgeist zu stärken, taufte ein als Meeresgott Neptun verkleideter Seemann seine Kollegen. Während der „Reinigung“ wurde die Täuflinge mit Fischöl und anderen stinkenden Substanzen „eingeseift“.


Die Entdeckung der „Titanic“

Wussten Sie schon, dass das Wrack der Titanic bis 1985 unentdeckt am Meeresboden lag?

Am 1. September 1985 entdeckten die Meeresforscher Robert Ballard und Jean-Louis Michel während einer US-amerikanisch-französischen Expedition das Wrack des 1912 gesunkenen Ozeanriesen „Titanic“. Dabei nutzten sie den erst kurz zuvor in Dienst gestellten unbemannten Tauchroboter „Argo“. Das knapp fünf Meter lange Fahrzeug war mit Video- und Fotokameras und Sonaren ausgerüstet und entdeckte in 3.840 Meter Meerestiefe als erstes einen der großen Dampfkessel der mit einem Eisberg kollidierten „Titanic“.

Zu weiteren Informationen


Die Tiefsee

Wussten Sie schon, dass die Tiefsee den völlig lichtlosen Bereich des Meeres unterhalb einer Tiefe von etwa 1.000 Metern beschreibt?

Das oberste Stockwerk des Ozeans, in dem Algen und andere Meerespflanzen mit Hilfe des Sonnenlichts wachsen und gedeihen, ist kaum tiefer als 200 Meter. Unter dieser euphotischen, d.h. gut belichteten Zone, liegt das mittlere Ozeanstockwerk. Dort dringt nur noch Restlicht ein – zu wenig für die Meeresalgen. Spätestens unterhalb von 1.000 Meter Wassertiefe ist es stockfinster. Bisweilen, wenn sich viele Staubpartikel oder abgestorbene Pflanzen- und Tierreste im Wasser befinden, beginnt die lichtlose Zone auch schon in geringeren Tiefen. Dieses untere Stockwerk des Ozeans, die Tiefsee, nimmt etwa drei Viertel des gesamten Weltozeans ein.