Zum Wissenschaftsjahr 2018

Wissenswertes

Die erstaunlichsten Fakten zum Thema Meere und Ozeane

Ein Fisch wechselt mit mehr als 30 Jahren das Geschlecht. Ein Essen wird der Legende nach speziell für Seeleute mit starken Zahnschmerzen zubereitet. Und bei einem Ritus verkleiden sich Seefahrer als Meeresgott Neptun: Um Meere und Ozeane ranken sich viele Geschichten, die den Leser zum Staunen, zum Nachdenken und zum Diskutieren bringen. Angereichert mit zahlreichen Fakten haben wir die Geschichten aufgeschrieben – und präsentieren sie in unserer Rubrik „Wissenswertes“.

 


Vom Weibchen zum Männchen

Wussten Sie schon, dass einige Meerestiere im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechseln können?

Die Riesenlippfische schlüpfen als rötlich-braune Weibchen. Später färben sich einige von ihnen tiefblau, dann nämlich, wenn sie sich in ein Männchen verwandeln. Der Riesenlippfisch (Achoerodus gouldii) lebt in Gruppen mit zwei bis drei kleineren Weibchen und einem großen und dominanten Männchen. Stirbt das Männchen, wird das größte Weibchen zu einem Männchen – im Alter von 35 bis 39 Jahren.


Termiten der Meere

Wussten Sie schon, dass die Schiffsbohrmuschel Teredo navalis Holz vertilgt?

Die Muschel sieht aus wie ein Wurm, ist in allen Weltmeeren verbreitet und bohrt sich mit Hilfe angepasster Schalen in das Holz. Dort angelangt können die Tiere 30 cm dicke Eichenstämme in einem halben Jahr durchbohren und damit massiv destabilisieren. Bereits Christoph Kolumbus bekam ihre Wirkung zu spüren: auf seinen vier Reisen verlor er insgesamt neun Schiffe durch diesen Holzschädling. Schiffsbohrmuscheln machen auch vor Bauwerken wie Hafen- und Steganlagen, Seebrücken oder Buhnen nicht Halt und richten damit einen beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden an.


Golfstrom

Wussten Sie schon, dass der Golfstrom mehr Wasser transportiert als alle Flüsse der Erde zusammen?

Und nicht nur das! Seine Energie übersteigt die Kapazitäten aller europäischen Kraftwerke um ein Tausendfaches, und in den wärmsten Regionen ist sein Wasser bis zu 30 Grad Celsius warm. Auf seinem Weg von der Karibik nach Nordeuropa beschert er unserem Kontinent ein mildes Klima, das in diesen Breitengraden auf der ganzen Welt einzigartig ist. Ohne den Golfstrom könnten wir uns jedes Jahr auf einen Winter einstellen, der so hart und kalt wie in Sibirien wäre.


Fisch in der Wüste

Wussten Sie schon, dass bestimmte Fische jahrelang in Trockenheit überleben können?

Der westafrikanische Lungenfisch wühlt sich in Trockenzeiten in den Schlamm ein und sondert ein schleimiges Sekret ab. In dieser Kapsel aus Schleim und Schlamm mit einem Atemloch kann er in Extremfällen bis zu vier Jahre überleben. Sobald genügend Regen gefallen ist, wird der scheinbar tote Fisch wieder aktiv.