Zum Wissenschaftsjahr 2018
Leben mit dem Meer

Tipp

Leben mit dem Meer

Trotz starker Naturgewalten in unseren Meeren und Ozeanen – für viele von uns bleiben sie ein faszinierendes Reiseziel.

Sehnsuchtsort und Naturgewalt

Wie uns die Ozeane begeistern und bedrohen

Malerische Sonnenuntergänge, romantische Strände, luxuriöse Kreuzfahrten: Meere und Ozeane lösen zweifellos positive Gefühle aus. Doch es lauern auch Gefahren: Ob Japan, Sumatra oder Hamburg – die vom Meer ausgehende Naturgewalt kann die Menschen an allen Küsten treffen. Oft ist es der Arbeit der Meeresforscherinnen und -forscher zu verdanken, dass sich die Menschen rechtzeitig in Sicherheit bringen können.


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Mit Sturmfluten haben die Menschen in Hamburg ihre Erfahrungen. Die Flut von 1962 forderte 340 Todesopfer – bei einem Pegelstand in St. Pauli von 5,70 Metern über Normalnull. Im Dezember 2013 stürmte wieder ein Orkan auf die deutsche Küste zu und führte zu einem extremen Hochwasser. Der Wasserstand in St. Pauli stieg auf 6,07 Meter. Doch Todesopfer blieben in Deutschland diesmal aus. Ein Erfolg des Küstenschutzes: Meteorologen hatten die Gefahr von Orkantief Xaver rechtzeitig vorausgesagt. Die Deiche hielten dem Druck des Wassers stand. Schulen und Weihnachtsmärkte wurden geschlossen. Züge blieben im Bahnhof und die Flugzeuge am Boden.

Die Vorwarnzeit ist entscheidend

Sturmfluten können an zahlreichen Küsten weltweit auftreten – in unregelmäßigen, unvorhersehbaren Abständen. Für die dort lebenden Menschen entscheidend ist die Vorwarnzeit: Je früher und zuverlässiger gewarnt wird, umso besser. Aber nicht nur Stürme, auch Erdbeben weit draußen auf dem Meeresboden können zu Flutkatastrophen führen. International große Beachtung findet deshalb zum Beispiel das Tsunami-Frühwarnsystem, das deutsche Experten im Indischen Ozean nach der Flutkatastrophe von 2004 installierten. Ein neues, von Geophysikern aus Kiel entwickeltes Messnetzwerk macht ebenfalls die Vorhersage von Erdbeben am Meeresgrund sicherer: Es kann die Bewegungen von Erdplatten im Ozean millimetergenau erkennen und wird vor der Küste Chiles eingesetzt, wo der Meeresboden zuvor präzise vermessen worden war.

Sanfter Tourismus eröffnet neue Perspektiven

Trotz dieser Naturgewalten in unseren Meeren und Ozeanen – für viele von uns bleiben sie ein faszinierendes Reiseziel. An Badestränden und immer öfter auf Kreuzfahrtschiffen genießen wir maritimes Flair, als Sportlerinnen und Sportler tauchen, segeln, paddeln und surfen wir. Abseits vom Massentourismus entwickeln sich in der Reisebranche neue Perspektiven – hin zu einem sanften und nachhaltigen Tourismus. Damit wir die Welt, die Schriftsteller, Maler und Filmschaffende inspiriert, auch morgen noch genießen können.