Zum Wissenschaftsjahr 2018
My Ocean Sampling Day:  Sammeln, Forschen, Meer entdecken

Tipp

My Ocean Sampling Day: Sammeln, Forschen, Meer entdecken

So unterstützten Bürger die Erforschung deutscher Gewässer

Die Bedeutung von Mikroben für das Leben auf der Erde und unser Klima ist seit langem bekannt – das Wissen über die Kleinstlebewesen steckt trotzdem noch in den Kinderschuhen. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane rief das Projekt My Ocean Sampling Day (MyOSD) Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Wasserproben an deutschen Küsten und Mündungsflüssen zu sammeln und sich aktiv mit dem marinen Lebensraum der Mikroorganismen auseinanderzusetzen.

Welche Mikroorganismen existieren in deutschen Gewässern? Und wie beeinflussen sie das Ökosystem unserer Flüsse und Küstenregionen? Diese und viele weitere Fragen wollten Forscherinnen und Forscher der Jacobs University und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen in dem Gemeinschaftsprojekt MyOSD beantworten - und baten Bürgerinnen und Bürger um ihre Mithilfe. Mit speziell angefertigten, sogenannten Sampling Kits konnten Freizeitforscherinnen und Freizeitforscher an die Küsten und Ufer von Mündungsflüssen gehen, Wasserproben entnehmen und sie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Bremen zusenden.

Weltweite Aktion am Tag der Sommersonnenwende

Das englische Wort „Sampling“ heißt auf Deutsch Probennahme. Der internationale Ocean Sampling Day (OSD) wurde auf globaler Ebene 2014 ins Leben gerufen: Am Tag der Sommersonnenwende am 21. Juni nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jedes Jahr weltweit Wasserproben und erzeugen somit einen einzigartigen Datensatz. Als integriertes Bürgerwissenschaftsprojekt des internationalen OSD findet der My Ocean Sampling Day in Deutschland am gleichen Tag statt.

Es ist das gemeinsame Ziel, den mikrobiellen Lebensraum der Meere zu entdecken, das Zusammenspiel dieser Kleinstlebewesen näher zu erforschen und zum besseren Verständnis der marinen Welt beizutragen. Der MyOSD wollte eine Momentaufnahme der Mikroorganismen an deutschen Küsten vornehmen und untersuchte dabei 2016 erstmalig auch Mündungsflüsse wie die Ems, die Weser, die Elbe und die Oder sowie deren zuführende Flüsse und Kanäle.

Mehr als 1.000 Sampling Kits wurden verteilt

Wie wird die mikrobielle Biodiversität der Meere durch menschliche Eingriffe wie Abwasserproduktion beeinflusst? Und wie verändert sich die Gemeinschaft der Mikroben von der Quelle bis zur Mündung? Angestrebt wurde eine umfassende Datensammlung, mit der Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern erstmals die Vielfalt der Mikroorganismen an der Nord- und Ostseeküste hochaufgelöst erfassen konnten.

Mitmachen war ganz einfach: Nach der Registrierung durch die Teilnehmenden wurden insgesamt mehr als 1.000 Sampling Kits mit den erforderlichen Filtern und Materialien verteilt. Sie erhielten die Kits entweder per Post oder holten sie direkt bei marinen Forschungseinrichtungen in ihrer Nähe ab. Nach der Probennahme konnten sie die Kits wieder bei den teilnehmenden Forschungseinrichtungen abgeben oder kostenfrei zur Auswertung ins Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie nach Bremen schicken. Welche Mikroorganismen in den Proben schwammen und ob eine bislang unbekannte Art dabei war, konnten die Teilnehmenden selbst herausfinden: durch die Eingabe der im Kit enthaltenen MyOSD-Nummer auf my-osd.org/status.

Weitere Informationen:

www.my-osd.org