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  Di, 12.7.2016

WissenSchaffen-Vortrag: "Seegraswiesen - marine Biodiversitäts-Hotspots auf den zweiten Blick"

Seegraswiesen bilden in Küstenökosystemen wichtige Biodiversitäts-Hotspots, deren Bedeutung aber oft unterschätzt wird. In dem öffentlichen Vortrag erklärt der Meeresbiologe Prof. Dr. Thorsten Reusch, wie neueste Erkenntnisse über die Evolution der Pflanze helfen, ihre Bestände weltweit zu schützen.

Auf einen Blick

Wo:

Wischhofstraße 1-3
24148 Kiel

Wann:

Di, 12.7.2016 | 10 Uhr - 11 Uhr
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Kontakt:

GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Herr Jan Steffen

0431 600 2811

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Zusatzinfos:

Behindertengerecht:

Ja

Vorschaubild zur Veranstaltung

Wer im Sommer am Strand badet, nimmt Wasserpflanzen oft als störend wahr. Doch als Lebensraum sowie als natürlicher Filter spielt Seegras eine zentrale Rolle in Küstenökosystemen. Seegraswiesen bilden unter anderem Brutplätze für Fische, Verstecke für Jungfische und Lebensraum für Muscheln, Schnecken und Krebse. In und auf den Blättern sowie im Wurzelraum findet sich ein Mikrokosmos aus Mikroben und Einzellern. Die enorme ökologische und wirtschaftliche Bedeutung des Seegrases wird aber immer noch unterschätzt. Weltweit gibt es etwa 50 Arten, in deutschen Küstengewässern ist das Große Seegras Zostera marina heimisch. In den vergangenen Jahren sind Seegraswiesen – vor allem durch Überdüngung und direkte Zerstörung des Lebensraums – weltweit stark zurückgegangen. Die allgemeine Klimaerwärmung bedroht die Pflanzen ebenfalls.

Für die Wissenschaft sind Seegräser auch deshalb interessant, weil es ursprünglich eine Landpflanze war, die sich evolutionär wieder an das Meeresleben anpassen konnte. Die Vorfahren sind einkeimblättrige Pflanzen, zu denen auch Weizen oder Weidelgras gehören. Was können wir aus der Evolution des Seegrases lernen? Und wie kann das Wissen um die Entwicklung der Pflanzen zu ihrem Schutz beitragen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich Prof. Dr. Thorsten Reusch in seinem öffentlichen Vortrag „Seegraswiesen – Marine Biodiversitäts-Hotspots auf den zweiten Blick“.

Prof. Dr. Thorsten Reusch leitet er am GEOMAR den Forschungsbereich Marine Ökologie. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Evolutionsbiologie, Populationsgenetik sowie biologische Effekte des globalen Wandels.

Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Vortragsreihe „WissenSchaffen“, die Ozeanforschung leicht verständlich präsentiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei „WissenSchaffen“ über die Arbeiten des GEOMAR zu informieren. Die Vorträge eignen sich auch für Schulklassen (ab etwa Klassenstufe 10).