Dipl.-Geol. Britta Bookhagen, IASS Potsdam – Institute for Advanced Sustainability Studies
"Wir haben nur eine Erde – wir sollten daher nicht vergessen, dass unsere Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens aus Rohstoffen hergestellt werden, die wir unserer Erde entnehmen."
"Ich hoffe, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz langfristig als selbstverständlich betrachtet werden und nicht als ein Thema, das man erst „erlernen“ muss.
Ich versuche mir stets bewusst zu sein, wo ich Ressourcen schonen kann und versuche dann so zu leben und handeln, dass ich guten Gewissens, aber auch ohne kompletten Verzicht meinen Alltag leben kann. Praktisch bedeutet dies zum Beispiel mit dem Fahrrad fahren, die Treppen statt den Fahrstuhl nehmen, Taschen statt (neue) Plastiktüten verwenden, keine Wasserflaschen und keine Einweg-Plastikflaschen kaufen, elektrische Geräte (etwa mein Handy) nachts komplett ausstellen und wo es geht recyceln."
Bitte setzen Sie den folgenden Satz fort: Nachhaltigkeit bedeutet für mich ...
Dipl.-Geol. Britta Bookhagen: …unsere Erde und Umwelt respektvoll und maßhaltend zu behandeln, damit jeder Erdbewohner – alle heute lebenden Menschen, unsere Nachfahren, aber auch die übrigen Lebewesen – „ein Stück vom Kuchen“ abbekommen können (sprich: einen funktionierenden, friedlichen bzw. artgerechten Lebensraum mit dem möglichen Wohlstand erleben können).
In welchem Projekt forschen Sie zurzeit?
Dipl.-Geol. Britta Bookhagen: Ich habe im Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde die „Rohstoffbox: Was steckt in (d)einem Handy“ entwickelt, um den Schülerinnen und Schülern – und auch Lehrerinnen und Lehrern – den direkten Zusammenhang zwischen den benötigten Rohstoffen und den Bauteilen eines Mobiltelefons im wahrsten Sinne „greifbar“ zu machen. Generell beschäftige ich mich mit der Wissenschaftskommunikation, speziell mit der Vermittlung von Fachwissen an Schulen und an die Öffentlichkeit.
Wie könnten Ihre Forschungsergebnisse unser Leben verändern?
Dipl.-Geol. Britta Bookhagen: Ich hoffe, bei jungen Leuten das Bewusstsein für unsere Erde zu schärfen, mit einem direkten Bezug zu Alltagsgegenständen – und ohne erhobenen Zeigefinger. Dabei halte ich mich an die Devise „Handeln durch Wissen“. Viele haben den Bezug zu unserem „System Erde“ verloren und denken, dass es sie nichts angeht. Eine langfristige Änderung unseres Lebensstils und Konsumverhaltens werden wir nur erreichen können, wenn sich die Erkenntnis einstellt, dass jeder einzelne von uns tagtäglich Rohstoffe ver(sch)wendet, aber unsere Erde nicht unendlich Ressourcen zur Verfügung stellen kann, um 7 Milliarden Menschen dauerhaft und für alle gerecht verteilt auf einem hohen (zum Beispiel dem in Deutschland herrschenden) Niveau zu versorgen. Den Weg zu dieser Bewusstseinsschaffung und damit den Zusammenhang zwischen Rohstoffen und der täglichen Anwendung zu erkennen, hoffe ich mit meinen Projekten zu unterstützen.
IASS Potsdam – Institute for Advanced Sustainability Studies
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