Dr. Joachim Borner, Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung
„Ich esse nichts, was meine Großmutter nicht in ihrer Speisekammer hatte“.
"Alle drei Grundsatzfragen des Wissenschaftsjahres intendieren Dialog und Kommunikation. Es sind Fragen, die eine Transformation, eine Systemveränderung vorgeben: hinsichtlich unserer individuellen und gesellschaftlichen Lebensentwürfe, unserer Kultur als Verantwortungsgemeinschaft gegenüber der Natur und Mitwelt und zukünftigen Generationen, und auch hinsichtlich unserer Produktionsweise und ihrer Spielregeln. Damit erhält Kommunikation eine neue Qualität: Es geht neben rationalen Argumenten um Übersetzungen dieser Fragen und ihrer Relevanz in die Sprachen der verschiedenen Milieugruppen sowie um neue Metaphern und Symbole, die diese Transformation glaubens-kulturell begleiten. Dabei spielt die Kommunikation, zunehmend web 2.0-gestützt, eine zentrale Rolle. Es ist eine Kommunikation der Kontroverse, denn bei der gemeinsamen Suche und Beschreibung von zukünftigen Alternativen in lokalen, nationalen und globalen Gesellschaften werden unterschiedliche Auffassungen auftreten. Das muss die Gesellschaft aushalten und um Lösungen ringen, aber das ermöglicht den Gestaltungsanspruch der Bürger."
Bitte setzen Sie den folgenden Satz fort: Nachhaltigkeit bedeutet für mich ...
Dr. Joachim Borner: ... emphatische, solidarische Ermöglichung und Gestaltung globaler und lokaler Entwicklungspfade, die gleiche Teilhabechancen für jeden heute und in den nächsten Generationen eröffnet und als Recht fixiert. Nachhaltigkeit ist Resilienz und Renitenz. [Mit Resilienz wird die innere Stärke eines Menschen bezeichnet, die ihn befähigt, mit schweren Krisen umzugehen. Red.]
In welchem Projekt forschen Sie zurzeit?
Dr. Joachim Borner: a) dynaklim – (Klimzug – Lippe Emscher); b) Stakeholderkommunikation und Implementierung – Energiewende und Klimaanpassung (BMBF-CONYCIT –Chile); c) Bioenergieregion (BMVA)
Wie könnten Ihre Forschungsergebnisse unser Leben verändern?
Dr. Joachim Borner: Entwicklung einer partizipativen Klima-kommunikationskultur; Kommunikation als Initiierung und Organisation von „Kontroverse“ als Kulturtechnik von Energiewende und Klimakultur; web 2.0 als Erweiterung der Kommunikationsmedien und -formate.
Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung
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