Zum Wissenschaftsjahr 2018
Daran erkennen Sie nachhaltigen Fisch

Daran erkennen Sie nachhaltigen Fisch

Eine Experteneinschätzung von Dr. Daniel Carstensen

Daran erkennen Sie nachhaltigen Fisch

Eine Experteneinschätzung von Dr. Daniel Carstensen, WWF Deutschland

WWF-Fischerei-Experte Dr. Daniel Carstensen weiß, wie kniffelig es ist, bei Fisch und Meeresfrüchten die nachhaltige Wahl zu treffen. Er empfiehlt daher den WWF- Fischratgeber als App auf dem Smartphone (fischratgeber.wwf.de). Dort kann man nachschauen, welche Fische und Siegel empfohlen werden. Darüber hinaus gibt es weitere Labels, die dem Käufer helfen, die richtige Wahl zu treffen. Weitere Infos finden Sie unter hier.



1. MSC-Siegel
Das blaue Siegel für Wildfisch vergibt der unabhängige Marine Stewardship Council (MSC). MSC-zertifizierte Fischereien müssen unter anderem folgende Regeln beachten: Sie dürfen nur so viel Fisch entnehmen, wie auch nachwachsen kann. Sie müssen ihre Auswirkungen auf Lebensräume und das Ökosystem minimieren. Außerdem muss es ein verantwortungsvolles und effektives Management geben, das die Einhaltung von Fangquoten oder Schonzeiten sicherstellt. Das MSC-Siegel wird auf Zeit vergeben und nur verlängert, wenn die Fischereien nachweisen, dass sie kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Standards arbeiten.


2. Naturland-Siegel
Das Naturland-Siegel zeichnet Erzeugnisse aus der Bio-Fischzucht und aus nachhaltigem Fischfang aus. Die Naturland-Richtlinien für Fisch aus Aquakultur sind dabei noch strenger als die EU-Bio-Richtlinien. Wer Naturland-zertifizierte Zuchtfische oder Garnelen kauft, weiß: Bei der Zucht werden keine chemisch-synthetischen Futtermittelzusätze wie Ethoxyquin eingesetzt, und auf das Wohl der Tiere wird geachtet.


3. Bioland-Siegel
Die Richtlinien von Bioland basieren auf der EU-Ökoverordnung, gehen aber in Teilen darüber hinaus. So umfassen sie zum Beispiel auch Aspekte wie Tierwohl und Gewässerschutz. Der Bio-Anbauverband Bioland zertifiziert nur Fried- fische, also Fischarten, die keine anderen Fische fressen, etwa Karpfen. Die Futtermittel kommen ausschließlich aus dem Ökolandbau.


4. ASC-Siegel
Fisch aus konventioneller Zucht trägt immer häufiger das Siegel des Aqua Stewardship Council (ASC). Bei diesem Standard darf das Fischfutter nicht von überfischten Beständen stammen, der Einsatz von Chemikalien ist streng reglementiert, und ökologisch wertvolle Naturräume wie Mangroven müssen bewahrt werden. Der WWF Deutschland empfiehlt für konventionelle Fischzucht den ASC als Mindeststandard.

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