Zum Wissenschaftsjahr 2018
HE465 – Die seegehende Universität

Tipp

HE465 – Die seegehende Universität

Direkt von Bord – Der erste Expeditionsblogbeitrag des Forschungsschiffes Heincke!

HE465 – Die seegehende Universität

Direkt von Bord – Ein Expeditionsblogbeitrag der FS Heincke

Studierende lernen das Forschen auf See: Am 2. Juni startete die 465. Reise des Forschungsschiffs Heincke. Die Fahrt nach Concarneau (Bretagne/Frankreich) und zurück nach Bremerhaven wird in Kooperation des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und der Universität Bremen durchgeführt. Sie steht ganz im Zeichen der studentischen Ausbildung. Die Ausbildungsfahrt wird Studierenden des internationalen M.Sc.-Studiengangs Marine Biology an der Universität Bremen Einblicke in moderne Methoden der meeresbiologischen Forschung geben. Sie bietet zudem die Gelegenheit, verschiedene Lebensräume der europäischen Küstengewässer kennenzulernen: von der flachen Nordsee bis hin zur Tiefsee am atlantischen Kontinentalhang in der Biskaya. Im Mittelpunkt der Ausbildung stehen die Ökologie und Biodiversität der verschiedenen Lebensgemeinschaften im Meer.

Dr. Rainer Knust erforscht am AWI die möglichen Auswirkungen von Klimaveränderungen auf Fische im Nordatlantik und in der Antarktis. Er ist der wissenschaftliche Koordinator der Forschungsschiffe Polarstern und Heincke.

Wie verändern sich Temperatur und Salzgehalt des Meerwassers von der Deutschen Bucht durch den Englischen Kanal bis in den Atlantik? Welchen Einfluss haben diese Umweltfaktoren auf Meerestiere am Boden und in der Wassersäule? Welche Fische kommen in den verschiedenen Meeresgebieten vor und wovon ernähren sie sich? Wie verändert sich die Artenzusammensetzung und Biodiversität des Planktons und der bodenlebenden Tiere entlang der Fahrtroute? Wie effizient sind verschiedene Fanggeräte wie Baumkurre, Grundschleppnetz, Planktonnetze? Wie werden die Wassertemperatur und der Salzgehalt exakt gemessen? Werden sich im Rahmen des Klimawandels wärmeliebende südliche Arten weiter nach Norden und damit auch in deutsche Gewässer ausbreiten? Und falls ja, was bedeutet dies für das Meeresökosystem und für die lebenden Ressourcen wie etwa für die Fischbestände? Diese und viele weitere Fragen werden die Studierenden während der Forschungsreise bearbeiten und dabei unterschiedliche Methoden der Meeresforschung in der Praxis erlernen, die wir in Kürze hier vorstellen.

Für Studierende der „Marine Biology“ ist die Teilnahme an einer mindestens zehntägigen Expedition oder Exkursion Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Studiums. Da jährlich 20 Studierende in das Master-Programm aufgenommen werden, können nicht alle zeitgleich an einer Reise mit FS Heincke teilnehmen (maximal elf Bordplätze). Um dennoch allen Studierenden die Gelegenheit zur Teilnahme an einer Schiffsexpedition zu ermöglichen, wird die Reise in zwei Abschnitte gegliedert und gekoppelt mit einer zeitgleich stattfindenden Exkursion an die meeresbiologische Station in Concarneau in der Bretagne. Heincke wird zur Mitte der Ausfahrt Concarneau anlaufen. Bei einem gemeinsamen Seminar an Bord werden die beiden Gruppen ihre Ergebnisse vortragen und diskutieren. Im Anschluss werden die Gruppen ausgetauscht, und die bisherigen Teilnehmer der Landexkursion werden dann Untersuchungen und Messungen an Bord auf dem Rückweg nach Bremerhaven durchführen. Das gesammelte Material wird im Anschluss in weiteren Praktika des Studiengangs an der Universität Bremen ausgewertet.

Hier geht's zum zweiten Expeditionsblog von der Heincke