Zum Wissenschaftsjahr 2018
4.-10. Platz

4.-10. Platz

Hier finden Sie die Plätze 4 bis 10

Seelachs aus Nordost-Atlantik und Nordost-Arktis ist eine sehr kluge Wahl

Rezeptwettbewerb „Klug gefischt“: Der Fischerei-Biologe Dr. Gerd Kraus vom Thünen-Institut für Seefischerei erklärt, welche Fischarten die Kriterien der Nachhaltigkeit am stärksten erfüllen.

Platz 4: Lachssteak an Bärlauch-Gurke-Sorbet

(Pazifischer Lachs mit MSC-Siegel)

Urteil Dr. Kraus: Eine gute Wahl. – Die Lachsbestände im Pazifik sind größtenteils in gutem Zustand. In MSC-zertifizierten Fischereien dürfen die Fangmengen nur so hoch sein, dass der Bestand auf einem nachhaltigen Niveau erhalten bleibt. Das US-amerikanische Management im Nordost-Pazifik ist umfassend und wirkungsvoll, wohingegen das russische Management im Nordwest-Pazifik als teilweise wirkungsvoll zu bewerten ist.


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Platz 5: Kabeljau auf Avocado-Grapefruit-Salat

(Kabeljau mit MSC-Siegel)

Urteil Dr. Kraus: Eine Wahl, die nur bedingt gutzuheißen ist. - Denn Kabeljau aus Wildfang ist zwar MSC-zertifiziert, aber die Kabeljaubestände sind in vielen Meeresgebieten überfischt. Umfassende und effektive Management-Pläne verfolgen Norwegen und Russland im Nordostatlantik und die USA im Nordostpazifik. Sie könnten perspektivisch zu einer leichten Erholung der Bestände führen.


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Platz 6: Orangenrisotto mit Lachs

(Pazifischer Lachs mit MSC-Siegel)

Urteil Dr. Kraus: Eine vernünftige Wahl. – Pazifische Lachse bilden vor der Küste Alaskas die weltgrößten Lachsbestände. Die Situation der meisten der fünf Pazifischen Lachsarten (Buckel-, Keta-, Silber-, Königs- und Rotlachs) ist gut. Die Buckellachsbestände sind in einem sehr guten Zustand, und nach der Schließung einiger Fischereien erholen sich auch die Königslachsbestände.


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Platz 7: Rotbarschfilet mit Haselnusskruste

(Rotbarsch mit MSC-Siegel)

Urteil Dr. Kraus: Eine Wahl, die nicht uneingeschränkt gutzuheißen ist. – Zwar hat der Rotbarsch in den Gewässern um Grönland, Island und die Färöer-Inseln seine volle Reproduktionsfähigkeit zurückerlangt, aber in der Nordost-Arktis und der Norwegischen See sind die Bestände überfischt. In MSC-zertifizierten Fischereien wird über die Fangmengen sichergestellt, dass die Bestände auf einem nachhaltigen Niveau erhalten bleiben.


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Platz 8: Zander auf Rote-Bete-Carpaccio und Feldsalat

(Zander mit MSC-Siegel)

Urteil Dr. Kraus: Eine nur bedingt gute Wahl. - Denn in freier Wildbahn stehen Zander unter einem hohen Druck der Fischerei. In vielen Teilen der Ostsee sind die Zanderbestände stark befischt. Strengen Auflagen unterliegen Zanderzuchten in geschlossenen Kreislaufsystemen, die sehr umfassend die wichtigen Aspekte der Aquakultur regeln. Die Umsetzung gilt als gut.


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Platz 9: Lachs-Garnelen-Burger

(Atlantischer Lachs mit Naturland-Siegel)

Urteil Dr. Kraus: Eine ordentliche Wahl. – Denn das Naturland-Siegel garantiert eine kontrolliert-biologische Aufzucht und nachhaltiges Fischfutter mit Bio-Qualität. Naturland-Betriebe dürfen nur bis zu zehn Kilogramm Lachs pro Quadratmeter Wasser halten. Die prophylaktische Verabreichung von Medikamenten und Antibiotika sind in der Öko-Tierzucht verboten.


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Platz 10: Würzige Schollenhappen in Brennnesselkokosrahm mit fruchtigem Reis

(Pazifische Scholle mit MSC-Siegel)

Urteil Dr. Kraus: Eine Wahl, die im Ansatz gut ist, aber den Kriterien der Nachhaltigkeit kaum gerecht wird. – Denn statt der hier verwendeten Pazifischen Scholle sollten Köchinnen und Köche besser einen Fisch aus der Nord- oder Ostsee wählen. Dort haben sich die Schollenbestände von der Überfischung der vergangenen Jahre erholt. Die Pazifische Scholle hat eine schwache Klimabilanz und wird mit teils fragwürdigen Methoden aus dem Wasser geholt.


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