Zum Wissenschaftsjahr 2018
Nordsee

Nordsee

Finde Muscheln, beobachte Silbermöven und erforsche Spuren im Watt.

An der Nordseeküste

Diese Arten und Lebensräume warten an der Nordseeküste darauf, von dir entdeckt und erforscht zu werden.

Herzmuschel

Schnell wieder weg

Die Herzmuschel ist ein typischer Wattbewohner, der gut geschützt, wenige Zentimeter tief im Watt vergraben lebt. So können die Wellen sie nicht fortspülen. Sie ernährt sich von feinen Nah-rungsteilchen, die sie über zwei kleine Röhren mit dem Wasser einsaugt.


Herzigel

Pelziger Buddeler

Wenn du schon einmal Seeigel mit langen schwarzen Stacheln gesehen hast, wirst du dich viel-leicht wundern, dass auch der Herzigel zu den Seeigeln gehört. Seine Stacheln sind dünn und gebogen und bedecken ihn wie ein Pelz. Der Herzigel lebt in größeren Wassertiefen im Boden vergraben. Dank seines Stachelkleids kann er sich leicht durch den Sand wühlen.


Wattschnecke

Kleine Kriecherin

Die Wattschnecke gehört mit einer Größe von nur wenigen Millimetern zu den Zwergen im Wat-tenmeer. Leere Gehäuse findest du leicht in den Sandrippeln zwischen den vielen Muschelsplit-tern. Lebende Schnecken kannst du am Ende ihrer fadenförmigen Fraßspuren entdecken, die sich meist mehrere Meter durch das Watt ziehen.


Meersalat

Nahrhaftes Grünzeug

Salat im Meer? Ja, den gibt es tatsächlich – den Meersalat. Der Meersalat gehört zu den Algen. Er heftet sich mit einem Stiel an harte Gegenstände, damit er nicht an Land gespült wird. Meer-salat kann man sogar essen. Er enthält wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Vor dem Verzehr solltest du ihn aber mit sauberem Wasser abspülen.


Silbermöwe

Findige Schalenknackerin

Bei Spaziergängen am Deich oder am Strand ist dir vielleicht schon die Silbermöwe mit ihrem großen gelben Schnabel und den silbrig-grauen Flügeln aufgefallen. Silbermöwen ernähren sich von Muscheln und Krebsen, die sie im Ganzen hinunterschlucken und in ihrem starken Muskel-magen gegeneinander reiben und aufbrechen. Manchmal lassen Silbermöwen im Flug Muscheln auf Wege fallen, um die harten Schalen aufzuknacken.


Eiballen – Wellhornschnecke

Von der Flut angespült

Ab und zu sieht man am Strand weiche, cremefarbene Gebilde, die einem Schwamm ähneln. Dabei handelt es sich um die Eiballen der großen Wellhornschnecke, die mehr als 1.000 Eier in diesen kleinen Kapseln ablegt. Die Wellhornschnecke lebt in der tieferen Nordsee. Mit etwas Glück kannst du nach einem kräftigen Sturm nicht nur die Eiballen, sondern sogar die Schne-ckenhäuser finden.


Knotentang

Unterwasserwald

Die Blase in der Mitte des Stängels gibt dem Knotentang Auftrieb, ähnlich wie bei den Schwimmflügeln, die du früher benutzt hast. So steht die Pflanze senkrecht im Wasser. Viele Knotentange bilden Unterwasserwälder, in denen sich zahlreiche Tiere vor Fressfeinden verstecken können.


Strandkrabbe

Die Unersättlichen

Strandkrabben haben großen Appetit. Muscheln, Schnecken und Würmer mögen sie besonders gerne. Umgekehrt stehen die Strandkrabben aber auch auf dem Speiseplan vieler Vögel und Fische. Weil sie so viele Tiere frisst, von vielen anderen gefressen wird und somit viele Arten im Watt beeinflusst, wird die Strandkrabbe als Schlüsselart bezeichnet.


Strandfloh

Die Sprunghaften

Anders als die Flöhe, die du vielleicht von deinen Haustieren kennst, ernähren sich Strandflöhe nicht von Blut, sondern von Algen. Strandflöhe sind oft auf dem Sprung. Bis zu 30 Zentimeter weit können sie hüpfen. Das ist zwanzigmal so weit, wie sie selber lang sind. Versuch das mal nachzumachen!


Spuren im Watt

Die Verräterischen

Die meisten Wattbewohner vergraben sich bei Ebbe im Meeresboden, damit sie keine leichte Beute sind. Doch mit ihren langen Schnäbeln werden Vögel wie der Alpenstrandläufer trotzdem fündig. Er stochert im Watt herum und hinterlässt dabei Schnabel- und Fußspuren. Die Spuren verraten dir also, welcher Vogel bei dir unterwegs war.


Struktur des Strandes

Mit der Zeit feingeschliffen

Der Strand besteht größtenteils aus Sand. Dazwischen befinden sich Pflanzenteile, Muschel-schalen und leider auch Müll. Der Sand hat übrigens einen langen Weg hinter sich: Vor vielen, vielen Jahren kullerte er als Gesteinsbrocken einen Berg hinunter, gelangte in einen Fluss und von dort ins Meer. Mit der Zeit wurde er durch die Strömung und die Reibung an anderen Steinen immer kleiner gemahlen.


Tipp für Entdeckerinnen und Entdecker: Phänomen Wattknistern

Das große Blubbern

Wenn du an warmen, windstillen Tagen im Wattenmeer die Ohren spitzt, dann wirst du ein leises Knistern vernehmen. Dieses Wattknistern entsteht dadurch, dass auf dem Wattboden ständig kleine Bläschen zerplatzen. Diese Bläschen werden von vielen Millionen Lebewesen erzeugt, die dort leben. So blubbert es manchmal, wenn die Muscheln im Wattboden durch ihre Röhren Was-ser ein- und ausströmen lassen. Zum Blubberblasenkonzert tragen auch die vielen mikroskopisch kleinen Algen (Kieselalgen) bei, die das Watt bedecken. Sie produzieren Sauerstoff, der sich in Bläschen sammelt, die ebenfalls platzen.