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Ines Wickenheiser

Vor allem bringt der demografische Wandel die Chance auf ein längeres Leben mit sich: Wir haben Lebensjahre gewonnen und werden auch zukünftig weitere Jahre gewinnen.

Ines Wickenheiser

Porträt von Ines Wickenheiser

Woran forschen Sie in Bezug auf den demografischen Wandel?

Ich beschäftige mich mit den Auswirkungen der demografischen Alterung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Potenziale der älteren Bevölkerung: Dank der gestiegenen Lebenserwartung und der verbesserten Lebensbedingungen sind wir heute im Durchschnitt gesünder und können länger als je zuvor ein eigenverantwortliches Leben führen. Wir haben einfach mehr Zeit zur Verfügung, um länger aktiv sein zu können - zum Beispiel indem wir uns im Alter um unsere Enkelkinder kümmern.

Wir werden länger leben, wir werden insgesamt weniger und zugleich wird unsere Gesellschaft vielfältiger. Das Bemerkenswerteste aus Ihrer Sicht:

Der demografische Wandel betrifft Menschen jeden Alters und alle Lebensbereiche gleichermaßen: Von der Geburt bis ins hohe Alter, mit Auswirkungen auf Schulsysteme und Arbeitsmarkt ebenso wie auf Sozialversicherungssysteme oder Infrastruktur.

Welche Chancen bringt der demografische Wandel Ihrer Meinung nach mit sich?

Vor allem bringt der demografische Wandel die Chance auf ein längeres Leben mit sich: Wir haben Lebensjahre gewonnen und werden auch zukünftig weitere Jahre gewinnen. Dadurch können die Menschen heute ihr Leben anders gestalten. Ein Kind, das im Jahr 2013 geboren wird, hat die Chance, 100 Jahre alt zu werden. Und eine Person, die 2013 in den Ruhestand geht, hat eine gute Chance, die nächsten 15 Jahre noch in guter Gesundheit zu verbringen. So ergeben sich neue Möglichkeiten: Die bislang stark getrennten Lebensphasen von Ausbildung, Erwerbstätigkeit und Ruhestand können anders verteilt werden. Eine zweite Karriere kann auch mit 50 Jahren „normal“ werden.

Wie wirkt sich der demografische Wandel auf Ihr eigenes Leben oder Ihr Umfeld aus?

Indem ich mir zum Beispiel Gedanken über mein eigenes Alter mache: Wie ich diese verlängerte Lebensphase gestalten möchte und wie ich für das Alter vorsorgen soll – finanziell und gesundheitlich. Aber auch, wie ich leben möchte, wenn ich vielleicht nicht mehr so aktiv sein kann und auf die Hilfe Anderer angewiesen bin. Ich glaube, dass sich die Menschen über ihr eigenes Alter und ihr Altwerden mehr Gedanken machen, als das frühere Generationen vielleicht getan haben.

Warum sind die Potenziale von älteren Menschen so wertvoll für unsere Gesellschaft?

Ältere Menschen leisten heute bereits einen erheblichen und sehr wertvollen gesellschaftlichen Beitrag. Zum Beispiel geben Ältere auf dem Arbeitsmarkt ihr Erfahrungswissen an Jüngere weiter. Oder aber in der Familie: Es gibt viele Ältere, die ihr Enkelkind betreuen und damit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ihrer Kinder beitragen. Und ganz generell: Viele ältere Menschen fördern den Zusammenhalt der Gesellschaft durch ihr ehrenamtliches Engagement. In diesen Bereichen eröffnen sich durch die veränderten Bedingungen im Alter noch viel mehr Möglichkeiten.

Was nehmen Sie sich für das Alter vor?

Ich möchte möglichst lange körperlich und geistig fit bleiben. Und wenn ich kann, dann würde ich im Alter gerne noch einmal etwas ganz Neues machen. Es gibt ja viele Möglichkeiten, sich außerhalb des Jobs zu engagieren.

Zur Person:

Ines Wickenheiser ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) und ist dort Ansprechpartnerin für das Projekt "Strategies for Elderly People (STEP)".

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

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