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Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

"Beim neuen Verhältnis der Generationen überwiegt das gemeinsame Interesse an gesellschaftlicher Weiterentwicklung gegenüber konfrontativen Auseinandersetzungen."

Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Porträt von Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Woran forschen Sie in Bezug auf den demografischen Wandel?

Seit mittlerweile sieben Jahren untersuchen wir die Bildungsinteressen und -barrieren von älteren Erwachsenen, ebenso deren Lernaktivitäten und die Erträge daraus. Aktuell erforschen wir außerdem die grundlegenden Kompetenzen im Alter und die Auseinandersetzung mit digitalen Medien. Dabei beobachten wir nicht nur den intergenerativen Austausch, also zwischen alt und jung, sondern auch die aktuelle Lebenslage, die Biographie und die individuellen Altersbilder als wichtige Rahmenbedingungen für Bildung und Lernen vor und nach dem Eintritt in den Ruhestand.

Wir werden länger leben, wir werden insgesamt weniger und zugleich wird unsere Gesellschaft vielfältiger. In einem Satz: Was ist aus Ihrer Sicht das Bemerkenswerteste am demografischen Wandel?

Veränderte Bevölkerungsstrukturen führen zu einem neuen Verhältnis der Generationen, wobei - anders als früher - das gemeinsame Interesse an gesellschaftlicher Weiterentwicklung gegenüber konfrontativer Auseinandersetzung überwiegt.

Welche Chancen bringt der demografische Wandel Ihrer Meinung nach mit sich?

Rückläufige Schüler-, Auszubildenden- und Studierendenzahlen ermöglichen es dem Bildungssystem, die Qualität der Bildung auch bei gleichbleibendem Etat zu verbessern. Gleichzeitig sorgt die wachsende Anzahl älterer Menschen dafür, dass ihr Erfahrungswissen und ihre Kompetenzen, die sie sich im Laufe ihres (Berufs-)Lebens angeeignet haben, stärker wertgeschätzt werden.

Wie wirkt sich der demografische Wandel auf Ihr eigenes Leben und Ihr Umfeld aus?

Die kleiner werdenden Kohorten von Schulabgängern machen sich allmählich auch in den Hochschulen bemerkbar - wenn auch (noch) nicht an allen Standorten. Die Konkurrenz der Hochschulen um Studierende wird härter und gleichzeitig werden Studienangebote von neuen Zielgruppen in Anspruch genommen, insbesondere von beruflich Qualifizierten und Senioren.

Wie können Erziehung und Bildung helfen, den demografischen Wandel zu gestalten?

Bildung hat einen ganz maßgeblichen Einfluss auf aktives und erfülltes Altern und leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, auch das höhere Lebensalter zu einer erfüllten und gesunden Lebensphase zu machen. Bildungsangebote können gleichzeitig auch eine wichtige Plattform für Dialoge zwischen den Generationen bieten und zum Abbau von stereotypen Altersbildern beitragen.

Was nehmen Sie sich persönlich für das Alter vor?

Ich persönlich nehme mir vor, im Alter neue Betätigungsfelder für mich zu entdecken, die neue Herausforderungen, Anforderungen und Erfahrungen mit sich bringen. Es ist mir wichtig, jede Lebensphase mit sinnvollen und interessanten Aktivitäten zu füllen, die für mich als auch für mein soziales Umfeld bedeutsam sind.

Zur Person

Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha hat seit 2012 die Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt berufliche und betriebliche Weiterbildung an der Uni Tübingen inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Jugendforschung, Hochschuldidaktik und neue Medien in Aus- und Weiterbildung.

 

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