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Lange vor dem Mausklick gab es schon den Federstrich. Bis vor wenigen Jahrzehnten spielten noch Briefe die wichtigste Rolle beim Austausch über große Distanzen hinweg. So ließen beispielsweise Nachrichten zwischen Künstlern und Intellektuellen im Exil komplexe Kommunikationsnetze entstehen. Diese Netze sind eine wichtige Informationsquelle für Wissenschaftler, lassen sich aber aufgrund der mitunter großen Datenmenge zum Teil nur schwer aufschlüsseln. In ihrem Video erklärt Dr. Vera Hildenbrandt, wie sich die komplexen Verbindungen zwischen Menschen und Themen heute mit digitalen Mitteln auf neue Weise erforschen lassen.
Laufzeit:
‒ 02/2013 bis 01/2016
Beteiligte:
‒ Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier/Trier Center for Digital Humanities, Theresia Biehl M.A., Dr. Thomas Burch, Dr. Vera Hildenbrandt, Prof. Dr. Claudine Moulin
‒ Deutsches Literaturarchiv Marbach, Dr. Roland S. Kamzelak, Dr. Anne Lorenz
‒ Institut für Informatik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Paul Molitor, Dipl.-Inf. Dirk Osierenski, Dr. Jörg Ritter
Ziele:
‒ Die nationalsozialistische Machtergreifung zwingt 1933 viele Künstler und Intellektuelle ins Exil. Ihre dadurch von Auflösung bedrohten sozialen und kulturellen Netzwerke müssen sie nun vielfach brieflich pflegen, wenn nicht neu weben; Briefe werden ihnen also zu einem zentralen Medium der Information und des Austauschs. Der Erforschung dieser Informationsflüsse und Austauschprozesse mit traditionellen literaturwissenschaftlichen Verfahren stehen allerdings die Fülle und Heterogenität des häufig verstreut überlieferten Materials entgegen. Hier sollen digitale Analysemethoden die vertrauten hermeneutischen Zugänge ergänzen.
‒ Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer modularen interaktiven internetbasierten Plattform, die diese Informationsflüsse und Austauschprozesse visualisiert und so nachvollziehbar, erfahr- und erforschbar macht.
Methode:
‒ Editionsphilologen edieren Exilbriefe und indexieren dabei insbesondere die netzwerkrelevanten Informationen, d. h. Personen, Orte, Themen.
‒ Verfahren der Computerlinguistik und Informatik unterstützen die Erstellung eines Thementhesaurus.
‒ Einschlägige Methoden der Netzwerkvisualisierung machen die edierten Briefkorpora im Hinblick auf die darin gespannten sozialen, geographischen, zeitlichen und thematischen Netzwerke hin erforschbar.
Weitere Informationen: