Pflanzenvielfalt und Innovationen - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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Pflanzenvielfalt und Innovationen

Die Pflanzen- und Agrarforschung – ein wichtiges Instrument für mehr Nachhaltigkeit

Wer dem Begriff „Bioökonomie“ zum ersten Mal begegnet, denkt vielleicht als Erstes an nachhaltige und gesunde Lebensmittel. Bioökonomie ist aber mehr als das – wie wir im Wissenschaftsjahr erfahren haben. Eine nachhaltige und zugleich ertragreiche Landwirtschaft ist ein wichtiges Ziel im Rahmen einer biobasierten Wirtschaft – und die Forschung, beispielsweise zu modernen Agrarsystemen oder neuen Pflanzensorten, bildet dafür eine wichtige Grundlage.

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Seit Tausenden von Jahren kultivieren Menschen Pflanzen und betreiben Viehwirtschaft. Die Agrarproduktion liefert uns biologische Ressourcen unter anderem in Form von Pflanzen und Tieren, die wir als Nahrungs- und Futtermittel sowie für stoffliche und energetische Verwendungszwecke benötigen. Doch muss sie sich enormen globalen Herausforderungen wie dem Bevölkerungswachstum, dem Klimawandel und der zunehmenden Verstädterung stellen. Somit sind Ertragssicherheit, Klimafreundlichkeit, Umweltschutz und Erhalt der Biodiversität wichtige Zielstellungen, denen die Agrarproduktion in Zukunft noch stärker Rechnung tragen muss. Wie könnten nachhaltige Anbau- und Produktionssysteme der Zukunft aussehen?

Hierzu müssen eine Vielzahl von Perspektiven und Einflussfaktoren berücksichtigt und Erkenntnisse unterschiedlicher Disziplinen miteinander verknüpft werden. Einen wichtigen Beitrag kann zum Beispiel die Pflanzenforschung leisten. Sie stellt sich den klimatischen und umweltbezogenen Herausforderungen und entwickelt zum Beispiel widerstandsfähigere Pflanzensorten, die auch auf nährstoffärmeren Böden wachsen oder robuster gegenüber Dürre, Krankheiten und Schädlingen sind. Aber auch Automatisierung und digitale Technologien werden in der Landwirtschaft in Zukunft noch wichtiger und unter anderem dafür sorgen, dass Anbauflächen bedarfsgerechter bewässert sowie Pflanzenschutz- und Düngemittel gezielter – und damit in geringeren Mengen – eingesetzt werden können. Letzteres trägt zum Umweltschutz bei und hilft, den Rückgang der Artenvielfalt zu bremsen.

Angesichts weltweit begrenzter und teilweise schwindender landwirtschaftlicher Nutzflächen geht es auch darum, neue Ressourcen zu erschließen – wie zum Beispiel die Berücksichtigung von bisher nicht genutzten Flächen in Städten – oder auch eine verstärkte Nutzung von Algen.

Biobasierte Produkte für nachhaltigen Konsum

Insgesamt geht es auch darum, innovative und nachhaltigere Produkte und Anwendungen zu entwickeln, die uns ein nachhaltigeres Leben ermöglichen. Ob es sich dabei um Energieerzeugung aus Biomasse handelt, Autositze oder Kleidung aus Pflanzenfasern, um chemische Grundstoffe oder Arzneimittel pflanzlichen Ursprungs: Die Einsatzbereiche sind äußerst vielfältig und die Erwartungen im Hinblick auf einen Wandel hin zu einer nachhaltigen biobasierten Wirtschaftsweise groß.