Bienenwachstücher - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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17.06.2020

DIY Bienenwachstücher – die innovative Verpackung ohne Plastik

Die nachhaltige Verpackungsalternative

Sie möchten wissen, wie Bioökonomie zuhause funktioniert? Mit unseren DIY-Tutorials zeigen wir Ihnen, wie Alltagsprodukte ganz einfach selbst hergestellt werden können – ausschließlich mit natürlichen Rohstoffen.

Plastik ist allgegenwärtig – als Bestandteil von Gegenständen und Verpackungsmaterialien, doch zunehmend auch als Umweltthema. Bis 2017 wurden global 8,3 Milliarden Tonnen produziert, über die Hälfte davon in den letzten 20 Jahren. Das Problem mit Plastik? Es wird auf Basis von Erdöl hergestellt, ist meist nicht biologisch abbaubar und wird nur in geringen Mengen recycelt. Das übrige Plastik wird entweder verbrannt, wodurch ungesunde Schadstoffe in die Luft gelangen können, oder landet in den Meeren und in der Natur, wo es die natürlichen Lebensräume von Tieren und deren Gesundheit gefährdet.

Was können wir tun?

Ein erster Schritt könnte sein, im Alltag auf Plastik in Form von Einwegprodukten, beispielsweise Plastiktüten, -besteck oder -strohhalme zu verzichten, da bereits zahlreiche plastikfreie Alternativen existieren. Insbesondere Bienenwachstücher, auch Bienenwachspapier genannt, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als klimafreundliche Alternative zu herkömmlicher Frischhalte- oder Aluminiumfolie.

Das erdölbasierte Plastik bzw. Aluminium wird hierbei durch natürliche Rohstoffe ersetzt: Bienenwachs und Baumwolle. Somit wird nicht nur die klimaschädliche Herstellung der Folien überflüssig, auch Abfälle werden durch die Mehrfachnutzung der Bienenwachstücher reduziert. Im Idealfall werden für die Bienenwachstücher alte Stoffreste verwendet, für die Sie keine Verwendung mehr haben. Das Aufwerten dieser vermeintlichen Abfälle, das sogenannte Upcycling, ist nicht nur verträglicher für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel. Und das Schönste? Man kann die Tücher ganz einfach selbst herstellen!

 

DIY Bienenwachstücher – so geht’s!

Benötigt werden
  • 100 g Bio-Bienenwachs
  • 5g Jojobaöl oder Kokosöl
  • 4 - 8 saubere Baumwolltücher oder Stoffreste
  • Schmelztiegel für ein Wasserbad
  • breiter Pinsel
  • Bügeleisen (alternativ Backofen)
  • Schere
  • Backpapier

Schritt 1

Baumwolltücher oder Stoffreste auf die gewünschte Größe und Form zuschneiden. Die Menge an Bienenwachs eignet sich, je nach Größe, für etwa 4 bis 8 Baumwolltücher.

Schritt 2

Bienenwachs und Jojobaöl bzw. Kokosöl in einen Schmelztiegel geben und im Wasserbad erhitzen, bis die Mischung flüssig und klar ist.



Schritt 3

Die zugeschnittenen Baumwolltücher auf dem Backpapier auslegen und mit der flüssigen Bienenwachsmischung bestreichen. Das Wachs sollte möglichst dünn aufgetragen werden, um überschüssige Schichten zu vermeiden.



Schritt 4

Eine zweite Lage Backpapier auf die bestrichenen Tücher legen und vorsichtig mit einem Bügeleisen ohne Dampf über das Tuch fahren. Die Wachsmischung wird dadurch gleichmäßig auf dem Stoff verteilt und überschüssiges Bienenwachs herausbügelt. Wenn kein Bügeleisen vorhanden ist, können die Wachstücher nach dem Bestreichen auch für ein paar Minuten bei 80°C in den Ofen gegeben werden, bis sich das Wachs gut verteilt hat.



Schritt 5

Das Backpapier unmittelbar nach dem Bügeln abziehen, da das Wachs schnell hart wird. Bienenwachstücher etwa 10 Sekunden an der Luft trocknen lassen. Fertig ist das Bienenwachstuch!




Verwendung & Reinigung

Bienenwachstücher können wie handelsübliche Alu- und Frischhaltefolie verwendet werden, etwa zum Einwickeln von Lebensmitteln oder Abdecken von Schüsseln und Behältern*.

Durch die Flexibilität des Bienenwachses und die Wärme der Hände sind die Tücher bei der Verwendung biegsam und lassen sich vielfältig einsetzen. Für eine möglichst lange Nutzungsdauer sollten die Tücher schonend gereinigt werden. Nutzen Sie hierfür kaltes Wasser, ggf. ein mildes Reinigungsmittel und lassen Sie sie anschließend an der Luft trocknen.

*Von der Verwendung mit rohem Fleisch oder Fisch wird abgeraten.




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