Die kleinen Helden - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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25.03.2020

Unsere kleinen Helden im Wissenschaftsjahr 2020/21

Wieso eigentlich Alltagshelden?

Bakterien, Hefen, Pilze oder Algen – sie sind die Alltagshelden der Bioökonomie. Warum?
Ganz einfach: Weil ohne diese kleinen, vielseitigen Helfer der Übergang von einer erdölbasierten Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Nutzung nachwachsender Rohstoffe nicht möglich wäre.

Eine alte Technik – neu entdeckt: Mikroorganismen werden bereits seit Jahrhunderten zum Beispiel für die Erzeugung von Lebensmitteln genutzt. Die moderne Biotechnologie verwendet heute noch die gleichen Organismen und Prozesse, um aus biobasierten Roh- und Reststoffen wertvolle Produkte für die Industrie sowie Verbraucherinnen und Verbraucher zu entwickeln.

Das Profi-Protein

Proteine sind Eiweißmoleküle, die in Zellen alle wichtigen biologischen Funktionen übernehmen. Die größte und vielfältigste Gruppe in der Welt der Proteine sind die Enzyme – die „hidden champions“ der biobasierten Wirtschaft! Im Körper wirken sie als Beschleuniger von biochemischen Reaktionen, ohne sich dabei selbst zu verändern. Deswegen werden Enzyme auch als „Biokatalysatoren“ bezeichnet.

Es existiert eine enorme Vielfalt an Enzymen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Für annähernd jede biochemische Reaktion hält die Schatzkiste der Natur eigene Biokatalysatoren bereit. Enzyme sind unverzichtbare Helfer in der Lebensmittelherstellung, aber auch in der Chemie-, Pharma- und Papierindustrie. Auch kaum ein Waschmittel kommt heutzutage mehr ohne sie aus: Durch die bioaktiven Stoffe wird die reinigende Wirkung schon bei niedrigen Waschtemperaturen erreicht. Das spart Energie und senkt den CO2-Ausstoß.

Die Allrounder-Alge

Auch Algen sind äußerst vielseitig – und das macht sie zu echten Talenten der Bioökonomie! Ob als proteinreiches Nahrungsmittel, in Tierfutter, Arznei- oder Kosmetikprodukten, zur Herstellung von Biotreibstoff oder Abwasserreiniger: Mikroalgen sind wahre Alleskönner. Gegenüber Energiepflanzen wie Raps und Mais haben sie außerdem den Vorteil, dass für ihre Züchtung keine landwirtschaftlichen Flächen oder Düngemittel benötigt werden. Wasser, Sonnenlicht, Wärme und Kohlendioxid (CO2) reichen den Winzlingen aus, um in kurzer Zeit eine große Menge an Biomasse zu produzieren.

Und indem Mikroalgen CO2 in Sauerstoff verwandeln, sind sie neben dem tropischen Regenwald die zweite „grüne Lunge“ unseres Planeten – und helfen so gleich doppelt, dem Klimawandel entgegenzuwirken.