Das Wissenschaftsjahr 2000 – Jahr der Physik - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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15.09.2020

Das Wissenschaftsjahr 2000

Jahr der Physik

Physik leichter zugänglich machen: Das war das Ziel des ersten Wissenschaftsjahres. Das Fach war bewusst gewählt worden: Seit 1990 hatte sich die Zahl der Physik-Studierenden fast halbiert, das Interesse an Fragen rund um Physik und Technik allgemein war durch den Reaktorunfall in Tschernobyl nachhaltig erschüttert worden. Mit dem „Jahr der Physik“ sollte deshalb neues, positiv konnotiertes Interesse für Physik geweckt werden – an Schulen, aber auch weit darüber hinaus. Der Plan ging auf: Mehr als 200.000 Menschen besuchten Veranstaltungen des ersten Wissenschaftsjahres in ganz Deutschland.

Einmal zurück zum Urknall, bitte

In Berlin konnten Besucherinnen und Besucher sich im April 2000 auf eine Reise von der Gegenwart zurück zum Urknall begeben: Möglich machte es eine Ausstellung des DESY (Deutsches ElektronenSynchrotron) Hamburg/Zeuthen und der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) Darmstadt in Zusammenarbeit mit Forschungszentren und Hochschulinstituten der Teilchen- und Kernphysik. In der Berliner Urania konnten aufwändige Installationen besichtigt und Exponate zum Anfassen entdeckt werden. Begleitet wurde die „Reise zum Urknall“ von 18 meist multimedialen Vorträgen, einem Filmprogramm, einem Preisausschreiben und einer öffentlichen Talkrunde.

Physik erleben: Wissenschaftssommer in Bonn

Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträge und wissenschaftliche Tagungen: Der Wissenschaftssommer 2000 in Bonn eröffnete vielfältige Zugänge zu Themen der Physik. Eine Woche lang konnten Interessierte drei verschiedene Ausstellungen besuchen, die jeweils von Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen begleitet wurden – einige davon mitten in der Stadt auf dem Bonner Münsterplatz. Im Rahmen eines Wissenschafts-Filmfestivals waren Kino-Hits wie „Good Will Hunting“ oder „Outbreak“ zu sehen. Anschließend wurde mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dazu diskutiert. Die Veranstaltungen in Bonn wurden außerdem von verschiedenen Fernsehsendern zum Anlass für Live-Sendungen rund um Themen der Physik genommen, es moderierten unter anderem Karsten Schwanke und Ranga Yogeswar.

Im Warenhaus durchs Mikroskop gucken

„Wissenschaft im Kaufhaus“ – unter diesem Motto brachten Bonner Forscherinnen und Forscher im Rahmen des Wissenschaftssommers ihre Arbeit in Läden und Geschäfte. Drei Tage lang konnten Interessierte beim Einkaufen einen Einblick in aktuelle wissenschaftliche Themen erhalten. An sechs Standorten – vom Kaufhaus bis zur Buchhandlung – konnten Forschungsfragen zur Astrophysik, zur Chirurgie der Zukunft oder zu Werkstoffoberflächen ganz konkret erlebt werden. Bei SinnLeffers etwa präsentierte das Max-Planck-Institut für Radioastronomie, wie sich mithilfe riesiger Antennenschüsseln (Radioteleskope) lichtundurchlässige Materiewolken durchdringen lassen – bis zu den Orten der Sternentstehung. An allen Stationen standen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Interessierten für Gespräche zur Verfügung.

„Stein der Weisen“: Ausstellung im ehemaligen Bundestag

Früher Politik, jetzt Physik und Kunst – erstmals wurde der ehemalige Bundestag in Bonn für eine Ausstellung genutzt: Unter dem Titel „Stein der Weisen“ waren sowohl wissenschaftliche Exponate als auch Kunst zu sehen. Ausgangspunkt war das Element Silizium als „Stein der Weisen der Neuzeit“. Ausgerichtet wurde die Ausstellung vom Forschungszentrum Jülich und der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Über 11.000 Besucherinnen und Besucher kamen, um die Ausstellung zu sehen und an den begleitenden Vorträgen teilzunehmen.