Das Wissenschaftsjahr 2001 – Jahr der Lebenswissenschaften - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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15.09.2020

Das Wissenschaftsjahr 2001

Jahr der Lebenswissenschaften

Lebenswissenschaften – Hoffnungsträger, Heilbringer oder Büchse der Pandora? „Kein anderes Forschungsfeld bewegt die Menschen derzeit so sehr“, stellte die damalige Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn fest und erklärte 2001 zum „Jahr der Lebenswissenschaften“.

Einkaufscenter wird zum „Schaufenster der Wissenschaft“

Zu den vielen Schaufenstern der Potsdamer Platz Arkaden kam im September 2001 ein weiteres hinzu: Im „Schaufenster der Wissenschaft“ gaben Forscherinnen und Forscher von Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Einrichtungen Einblick in ihre Arbeit. So zeigten Evolutionsbiologinnen und -biologen der TU Berlin, wie sie die Körperform von Vögeln oder Fischen nutzen, um reibungsarme Schiffsrümpfe und Luftfahrzeuge zu entwerfen. Interessierte konnten sich im „OP der Zukunft“ umschauen und Genforschenden vom Max-Delbrück-Zentrum im „gläsernen Laboratorium“ bei der Arbeit zusehen. Virologinnen und Virologen der FU Berlin zeigten, wie sie Gentechnik bei der Entwicklung von Impfstoffen einsetzen und Forschende des Hahn-Meitner-Institut stellten einen neuen Therapieansatz gegen Augentumore vor.

„Lange Nacht der Wissenschaften“ feiert Premiere

Aus dem Berliner Veranstaltungskalender ist sie nicht mehr wegzudenken: Die „Lange Nacht der Wissenschaften“. Am 15. September 2001 fand sie zum ersten Mal statt – mehr als 40 Forschungsinstitutionen öffneten von 18 Uhr bis 2 Uhr morgens ihre Türen. Neben TU, HU und FU waren auch die Technologie-Zentren in Berlin-Adlershof und Berlin-Buch dabei. Per Bus konnten Besucherinnen und Besucher von Station zu Station gelangen. Ob ein präpariertes Elefantenbaby im Naturkundemuseum, Forschungsergebnisse zur Zukunft der Metropole im Wissenschaftszentrum Berlin, der Teilchenbeschleuniger BESSY in Adlershof oder Vorträge in der Urania zum Kannibalismus im alten Ägypten– das Programm spiegelte das große Themenspektrum der Berliner Wissenschaftslandschaft wider.

Leipzig: Publikum verleiht Wissenschaftspreis

Wo Züge aus verschiedenen Richtungen ankommen, kamen auch Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichsten Disziplinen zusammen: Der Leipziger Hauptbahnhof verwandelte sich für einige Tage in eine „Science Street“. In zwölf Zelten wurden Fragen rund um den menschlichen Körper beleuchtet – multimedial und zum Anfassen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Immunologie, Transplantationsmedizin, Krebsforschung, Verhaltensbiologie und Hirnforschung stellten ihre Arbeit vor, die Themen reichten von der Darmflora über Organtransplantation bis hin zu Alzheimer. Besucherinnen und Besucher durften abstimmen, welches Projekt am besten präsentiert war – der erste Wissenschaftspreis, der nicht von einer Expertenrunde, sondern vom Publikum verliehen wurde!

Leben in 5.000 Meter Tiefe: Ausstellung in Frankfurt

Seinen Abschluss fand das Jahr der Lebenswissenschaften während einer Aktionswoche im Frankfurter Senckenberg-Museum – das Motto: „Leben ist Vielfalt“. Organisiert wurde die Woche vom Kompetenzverbund Biodiversität der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz mit neun angeschlossenen Forschungsinstituten und dem NABU. An fünf Tagen wurden fünf verschiedene Themen beleuchtet, etwa zum Lebensraum Tiefsee. In einer Sonderausstellung wurden nicht nur Forschungsgeräte und Forschungsschiffe in Modellgröße gezeigt, sondern auch faszinierende Lebewesen, die im Juli 2001 auf einer Expedition aus über 5.000 Metern Wassertiefe geborgen worden waren.