Das Wissenschaftsjahr 2002 – Jahr der Geowissenschaften - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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15.09.2020

Das Wissenschaftsjahr 2002

Jahr der Geowissenschaften

Geologie, Mineralogie und Geografie spielten die Hauptrolle im Wissenschaftsjahr 2002. Mehr als 2.500 Veranstaltungen holten die Geowissenschaften aus dem Nischendasein auf die große Bühne: Über 750.000 Besucherinnen und Besucher waren dabei und entdeckten spannende und wichtige Themen wie Satellitentechnik, Entstehung von Überschwemmungen oder Erdbebenprävention. Letztere wurde etwa im Rahmen einer Veranstaltung in Berlin verdeutlicht: Ein vibrierender Stuhl sorgte dafür, dass der dortige Wissenschaftssenator Thomas Flierl vor den Augen des Publikums ordentlich durchgeschüttelt wurde. Anders als in der beiden vorangegangenen Wissenschaftsjahre wurden erstmals insbesondere Jugendliche als Zielgruppe in den Blick genommen.

Alte Meister und Klimaphänomene

Ende des 16. Jahrhunderts kam es in Europa zur sogenannten „kleinen Eiszeit“. Diese gilt als klassisches Beispiel für eine natürliche Klimavariation. Forschende am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam untersuchen die Klimafluktuationen anhand von Algenblüten, die sich in Binnensee-Sedimenten abgelagert haben. Doch nicht nur für die Geowissenschaften ist die „kleine Eiszeit“ von Interesse: Auch in der Kunst hat sich das Erleben der Klimaschwankung niedergeschlagen. Eine Ausstellung zeigte Gemälde von holländischen Meistern, auf denen Szenen der „kleinen Eiszeit“ dargestellt sind – so finden sich auf den Bildern vereiste Wasserflächen, Schlittschuhpartien, Sturm und Regen. Die Ausstellung thematisierte das Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft und war im Rahmen des Wissenschaftsjahres in der Berliner Gemäldegalerie sowie im Altonaer Museum in Hamburg zu sehen.

Tag der Erde: Geologie kennenlernen

Der 22. April ist der „Tag der Erde“ – idealer Anlass, um sich mit genau dieser zu beschäftigen. „Geologie zum Anfassen“ lautete darum das Motto, unter dem sich Schulklassen unter fachkundiger Anleitung mit Fragen rund um die Erde beschäftigen konnten. 18 Klassen von Grund-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien aus den Landkreisen Rendsburg-Eckernförde, Plön und Kiel waren dabei. Auch in Göttingen wurde der „Tag der Erde“ begangen: Die Fakultät für Geowissenschaften besuchte verschiedene Schulen in der Stadt und der Umgebung, Forschende berichteten aus ihrer Arbeit.

Schulwettbewerb: „Verändere die Welt um ein Prozent!“

„[+/-1%]“ – der Titel des Schülerwettbewerbs mutete zunächst kryptisch an. „Verändere die Welt um ein Prozent!“, so lautete der Arbeitsauftrag. Was passiert, wenn sich ein Prozent einer geophysikalischen Größe ändern? Der Wettbewerb lud dazu ein, hier entsprechende Ideen zu entwickeln. 400 Wettbewerbsbeiträge – sowohl von Einzelnen als auch von Gruppen, teilweise auch aus dem Ausland – gingen ein, darunter Multimedia-Präsentationen und Theaterstücke. Im Rahmen des Wissenschaftssommers in Bremen wurden die Preise verliehen. In einem weiteren Schülerwettbewerb wurde ein Name für ein neues Forschungsschiff gesucht. Über 450 Schülerinnen und Schüler nahmen teil. Der Gewinnervorschlag kam von einem Zehnjährigen aus Baden-Württemberg: „Maria Sibylle Merian“.

Wissenschaftssommer in Bremen

Klima, Erdgeschichte, Eiszeit, Meeres- und Polarforschung: Das sind nur einige Stichworte, die während des Wissenschaftssommers 2002 in Bremen im Fokus standen. Ausgerichtet wurde dieser vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen (MARUM) und der Initiative „Wissenschaft im Dialog“. Zur Eröffnung war Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung, gekommen. Im Rahmen des Wissenschaftssommers wurde auch der „Communicator-Preis 2002“ für die beste Vermittlung von Wissenschaft in die Öffentlichkeit verliehen: Im Bremer Rathaus wurde er an den Münchener Nanoforscher Wolfgang Heckl überreicht.